30.08.2012

Verkehrswege mit Hindernissen: Verkehrsverband Westfalen mahnt Ausbau an

Westfalen (wh). Marode Brücken, eingeschränkte Betriebszeiten von Flughäfen und eine Bahnstrecke als Nadelöhr: Der Verkehrsverband Westfalen zeigt in seinem neuen Bericht zur Verkehrssituation in der Region zahlreiche Missstände auf und fordert die Landes- und Bundespolitik auf, den Ausbau der Verkehrswege zu beschleunigen.
Im Bereich Luftverkehr fordert der Verband die Betriebszeiten des Dortmunder Flughafens auszuweiten, aber auch den Erhalt der Verkehrslandplätze im ländlichen Raum. "Flughäfen im Siegerland, in Meschede oder Meinerzhagen sind für die Unternehmen wichtig, um zum Beispiel kurzfristig Ersatzteile zu erhalten", erklärt Stefan Peltzer von der Geschäftsführung des Verkehrsverbandes.
Gerade im Sauerland sei zudem der Zustand der zahlreichen Brücken an der A45 schlecht. "Statt die Brücken zu sanieren, wurden in den letzten Jahren viele abgelastet, können also nicht mehr von Schwertransportern befahren werden. Das bedeutet für viele Unternehmen immer größere Umwege", so Peltzer.
Um den Gütertransports zunehmend von der Straße auf die Kanäle zu verlagern, sei ein Ausbau des Datteln-Hamm-Kanals und des Rhein-Herne-Kanals östlich von Gelsenkirchen sowie der Bau einer neuen Nordschleuse in Wanne-Eickel notwendig. Zurzeit würde der Schiffsverkehr durch eine zu geringe Tiefe und Breite der Kanäle sowie durch Schleusenausfälle behindert.
Als ein "Hauptnadelöhr" des Bahnverkehrs bezeichnet Peltzer den Streckenabschnitt zwischen Lünen und Münster. Dieser gehört zu den letzten eingleisigen Abschnitten im deutschen Fernverkehrsnetz und ist sehr anfällig für Verspätungen. Der Verkehrsverband fordert, die bislang noch unklare Finanzierung des Ausbaus zu sichern, um bessere Verbindungen zwischen dem Ruhrgebiet und Münster nach Hamburg zu schaffen. Der zweigleisige Ausbau der 42 Kilometer langen Strecke sei zudem die Voraussetzung für eine Anbindung der Stadt Münster an das Netz eines Rhein-Ruhr-Expresses.

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