Nur noch 40 bis 70 Prozent der angeforderten Blutkonserven kann der DRK-Blutspendedienst West derzeit ausliefern. Foto: DRK-Blutspendedienst West
21.07.2021

Versorgung mit Blutkonserven ist kritisch

In immer mehr Kliniken der Region werden die Blutkonserven knapp. Die Situation sei angespannt, so der DRK-Blutspendedienst West. 

„Schon Anfang letzter Woche war es kritisch, weil vermutlich wegen der Sommerferien und der Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen weniger Blutspender gekommen sind als notwendig“, sagt eine Sprecherin des Blutspendedienstes West. Seit Mitte letzter Woche habe sich die Lage noch einmal verschärft. Wegen der Hochwasserkatastrophe konnten in einigen Regionen keine Blutspendetermine durchgeführt werden. „Die Blutspendelokale waren überschwemmt, die Infrastruktur hat gelitten. Das führt dazu, dass wir den Krankenhäusern nur 40 bis 70 Prozent der Blutkonserven liefern können, die sie bestellen“, erklärt die Sprecherin.

Das Universistätsklinikum Münster (UKM) benötigt für anstehende Operationen dringend Blutspenden. „Der Zukauf von Blutprodukten der Blutgruppe 0 ist seit längerer Zeit massiv eingeschränkt. Auch bei allen anderen Blutgruppen können wir nur noch sehr wenige Produkte zukaufen. Seit gestern können Erythrozytenkonzentrate der Blutgruppe 0 nur noch für die Notfallversorgung von Patienten bereitgestellt werden.“, sagt Dr. Maria Norpoth, Ärztliche Leiterin der UKM Blutspende. So dramatisch wie momentan habe sie den durch die Ferienzeit in Kombination mit der Pandemie bedingten Mangel noch nie erlebt.

Überlebenswichtig für Patienten

Ähnlich ist das Bild auch im Klinikum Dortmund. Es herrsche ein enormer Mangel an Konserven, die für Dortmunder Patienten überlebenswichtig seien. „Wir brauchen das Blut ja nicht nur für Operationen, sondern unter anderem auch für Verbrennungspatienten oder die Krebstherapie von Kindern und Erwachsenen“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Uwe Cassens, Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin im Klinikum Dortmund.

Als Folge des akuten Mangels hat der Blutspendedienst West seine Aufrufe zur Blutspende deutlich verschärft. „Wir wenden uns vor allem an die Menschen, die von dem Unwetter kaum etwas mitbekommen haben. Wer gesund ist und einen Blutspendeaufruf liest, sollte unbedingt hingehen“, so die Sprecherin.

Termine zum Blutspenden finden Interessierte auf der Website des Blutspendedienstes West.

jüb/wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Gesellschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin