Die "Capri-Batterie". Foto: LWL/Neier
27.10.2020

„Vertrauen ist gestört“

Die verschwundene „Capri-Batterie“ von Joseph Beuys ist wieder in Münster. Das Kunstwerk sei in Oberhausen aufgefunden und in einem einwandfreien Zustand zurück an das LWL-Museum für Kunst und Kultur gebracht worden, bestätigte eine Museumssprecherin.

„Das Vertrauen in das Theater Oberhausen ist nachhaltig gestört“, sagte Museumsleiter Hermann Arnhold gegenüber der Nachrichtenagentur dpa zu dem Verwirrspiel um die „Capri-Batterie“. Das Kunstwerk war am Donnerstag aus einer Ausstellung verschwunden, die das Theater Oberhausen in Erinnerung an den Künstler Christoph Schlingensief veranstaltete. Eine Künstlergruppe („Frankfurter Hauptschule“) bekannte sich zu dem Diebstahl und behauptete, das Werk nach Afrika gebracht zu haben, um auf Raubkunst im Kolonialismus hinzuweisen. Das Theater distanzierte sich von der Aktion und betonte, es habe von nichts gewusst.

„Wir sehen darin keine Kunstaktion, sondern eine ausgeklügelte Medienkampagne“, sagt Claudia Miklis, Sprecherin des LWL-Museums für Kunst und Kultur, gegenüber dem WESTFALENSPIEGEL. Das Theater Oberhausen sei seiner Verantwortung für die Leihgabe nicht gerecht geworden.

Nachdem die „Capri-Batterie“ in einem Lagerraum der Oberhausener Ausstellung aufgetaucht war, prüften eine Kuratorin und eine Restauratorin des LWL-Museums gestern umgehend den Zustand des Objektes. Das Münsteraner Haus besitzt das sogenannte Multiple, von dem 200 Exemplare existieren, seit 2018. Vor rund einem Jahr wurde es in der Ausstellung „Hülle und Kern“ präsentiert.

wsp

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