Videosprechstunde ist gefragt
Arztbesuche finden in Westfalen immer häufiger digital statt. Die Zahl der Videoberatungen stieg in den ersten drei Quartalen 2021 um 46 Prozent, zeigt eine Auswertung der AOK NordWest für ihre Versicherten.
Demnach wurden in diesem Zeitraum insgesamt 38.860 Videosprechstunden von Versicherten der Krankenkasse durchgeführt. Ein Jahr zuvor waren es noch 26.578. Vor der Pandemie waren es gerade einmal 146 AOK-Versicherte. „Die Videosprechstunden erfahren einen enormen Aufschwung. Angesichts der Infektionsgefahr mit Covid-19 konsultieren immer mehr Patientinnen und Patienten ihren Arzt digital per Video über PC, Laptop oder Smartphone“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann.
Am häufigsten nutzten die psychologischen Psychotherapeuten und psychotherapeutisch tätigen Ärzte sowie Kinder- und Jugendpsychotherapeuten in Westfalen die Videosprechstunden. Von Juli bis September 2021 lag ihr Anteil bei 55,8 Prozent. Auf dem zweiten Rang folgen die Allgemeinmediziner und Internisten mit 26,2 Prozent.
Pandemie als Schub für die Digitalisierung
Der Chef der Krankenversicherung erklärt weiter, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen durch die Pandemie „einen riesengroßen Schub“ erhalten haben. Diesen gelte es zu nutzen und die Videosprechstunden auch jenseits der Pandemie in den Versorgungsalltag zu integrieren. Denn bei der Beratung via Bildschirm haben Patient und Arzt Vorteile. Patienten sparen sich Anfahrt und Wartezeiten. Die Ärzte können ihre Abläufe in den Praxen effizienter organisieren. Außerdem ist bei der digitalen Sprechstunde das Ansteckungsrisiko ausgeschlossen.
Ackermann ist davon überzeugt, dass telemedizinische Serviceleistungen auch unabhängig von der Pandemie dazu beitragen können, die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sicherzustellen. „Wir sehen Telemedizin als eine sinnvolle Ergänzung zum persönlichen Kontakt zwischen Patient und Arzt. Nicht nur auf dem Land, wo die Wege zur Praxis weiter sein können, machen digitale Lösungen wie die Videosprechstunde Sinn“, so Ackermann weiter.
