Im Handwerk ist die Auftragslage gut. Gesucht werden Auszubildende. Foto: Astrid Götze-Happe/pixelio.de
02.09.2021

Viele Chancen am Ausbildungsmarkt

Der Ausbildungsmarkt in Nordrhein-Westfalen hat sich im Vergleich zum Vorjahr erholt. Dennoch sind viele Bewerber weiter auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz.

Landesweit suchen rund 19.000 junge Menschen noch einen Ausbildungsplatz. Gleichzeitig melden Unternehmen und andere Anbieter noch fast 27.000 offene Stellen, teilt die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit mit. „Unsere gemeinsame Botschaft heute ist, dass der Ausbildungsmarkt in NRW Bewerberinnen, Bewerbern und Betrieben auch in der aktuellen Situation noch viele Chancen bietet und es sich für beide Seiten lohnt, die kommenden Wochen intensiv zu nutzen“, so Torsten Withake, Chef der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. Sowohl im Handwerk als auch im Bereich Industrie, Handel und Dienstleistung wurden mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen.

„Bei wirklich guter Auftragslage und besten Perspektiven sucht das Handwerk dringend junge Menschen, die nach der Schule oder auch nach einem Studienabbruch einen Beruf im Handwerk erlernen möchten“, erklärte Berthold Schröder, Vizepräsident des Westdeutschen Handwerkskammertags. Vor allem mit Blick auf die Zukunft und den Fachkräftebedarf sei es wichtig, in den kommenden Wochen noch einmal den Turbo zu zünden, ergänzt auch Withake: „Die einsetzende wirtschaftliche Erholung lässt auf dem Arbeitsmarkt den Fachkräftebedarf wieder spürbar steigen. Der Nachwuchs, den wir heute nicht ausbilden, fehlt der Wirtschaft schon in wenigen Jahren.“

Mehr Auszubildende in allen Regionen

In nahezu allen Regionen NRWs ist die Zahl der neuen Auszubildenden gestiegen. Im Münsterland und in der Emscher-Lippe-Region wurden 8162 Ausbildungsverträge abgeschlossen, 4,6 Prozent mehr als im Vorjahr, teilt etwa die IHK Nord Westfalen mit. Dabei war das Wachstum in der Emscher-Lippe-Region mit 7,6 Prozent noch deutlich stärker als im Münsterland (3,4 Prozent). „Nach dem starken Rückgang im Vorjahr verfestigt sich der positive Trend in allen Kreisen und kreisfreien Städten in Nord-Westfalen“, sagt Carsten Taudt, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung und Fachkräftesicherung der IHK Nord Westfalen. Dennoch bleibt die Gesamtzahl der neuen Auszubildenden unter dem Niveau von 2019.

Das gleiche Bild zeigen auch die Daten für NRW: So wurden bis Ende August 104.626 Ausbildungsstellen für das aktuelle Ausbildungsjahr bei den Agenturen für Arbeit gemeldet – 11.170 Stellen weniger oder minus 9,6 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019. Weil die Zahl der Bewerber aber noch deutlicher zurückgegangen ist (minus 16,4 Prozent), ergibt sich eine günstigere Ausgangslage für die jungen Menschen, die immer noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. „Wir spüren deutlich, dass die Berufsorientierung in den Schulen wie auch die sonst üblichen Ausbildungsmessen und die Praktika in den Betrieben aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden konnten“, so Taudt.

wsp

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