Viele Kommunen erhöhen die Grundsteuer
Rund ein Viertel der Kommunen in Nordrhein-Westfalen hat im vergangenen Jahr die Grundsteuerhebesätze erhöht. Auf zahlreiche Haus- und Wohnungseigentümer sowie Mieter kommen höhere Kosten zu.
Die höchsten Hebesätze in Westfalen haben die Städte Witten und Altena mit jeweils 910 Prozent. Die niedrigsten Werte weisen Schloß Holte-Stukenbrock mit 280 Prozent sowie die Stadt Attendorn mit 315 Prozent auf. Am stärksten gesunken ist der Hebesatz in Marsberg, und zwar um 116 Punkte auf 484 Prozent. Den stärksten Anstieg verzeichnet die Gemeinde Hilchenbach mit 150 Punkten auf 640 Prozent.
Landesweit liegt der durchschnittliche Hebesatz bei 565 Prozent, und damit so hoch wie in keinem anderen Bundesland. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Anstieg um 13,1 Prozentpunkten, auch das ist so hoch wie in keinem anderen Bundesland.
Reform kommt 2025
Der Hebesatz hat großen Einfluss auf die tatsächlich zu zahlende Grundsteuer. Außerdem ist der Grundsteuermessbetrag ein wichtiger Faktor zu Berechnung der Grundsteuer. Er setzt sich aus dem Einheitswert und der Grundsteuermesszahl, die sich nach der Art der Immobilie richtet, zusammen. Alle drei Faktoren werden miteinander multipliziert, um den Grundsteuerbetrag zu errechnen. Der Hebesatz wird von den einzelnen selbst Gemeinden festgelegt. Er ist deshalb so wichtig für die Kommunen, weil auch die Einnahmen aus der Grundsteuer komplett in die kommunale Kasse fließen.
Zum 1. Januar 2025 werden Änderungen in der Berechnung der Grundsteuer in Kraft treten. Grundlage ist ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts von April 2018. Die Reform der Grundsteuer beinhaltet unter anderem eine Neubewertung des Grundbesitzes (ehemals Einheitswert) mit Stichtag 1. Januar 2022. Dieser wird jetzt individuell ermittelt. Den Hebesatz dürfen die Kommunen weiter selbst festlegen.
jüb, wsp
