Die Beteiligung an der Europawahl war überraschend hoch, sagt Prof. Norbert Kersting. Foto: pixabay.de
08.08.2024

Viele Wähler im Münsterland

Die Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2024 ist je nach Gemeinde sehr unterschiedlich ausgefallen. 

Die durchschnittliche Wahlbeteiligung lag bei 63,3 Prozent und damit 1,9 Punkte höher als 2019. In Gemeinden wie Raesfeld, Billerbeck oder Altenberge nahmen jeweils mindestens 76 Prozent der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger an der Europawahl Anfang Juni teil, wie eine aktuelle Erhebung des Statistischen Landesamtes zeigt. Das ist – nach der Eifelgemeinde Roetgen mit 77,5 Prozent – landesweit Spitze. Auch Münster erreichte mit 74,3 Prozent einen überdurchschnittlichen Wähleranteil. Dagegen nutzten in einigen Ruhrgebietsstädten und auch in einigen südwestfälischen Gemeinden nur etwas mehr als die Hälfte ihr Stimmrecht. Schlusslicht der Rangliste ist Werdohl im Märkischen Kreis mit einer Wahlbeteiligung von 50,9 Prozent, gefolgt von Gelsenkirchen mit 52,3 Prozent.

Großes Medieninteresse

Der Münsteraner Politikwissenschaftler Prof. Norbert Kersting nennt die Teilnahme an der Europawahl „überraschend hoch“. Die regionalen Unterschiede erklärt er mit verschiedenen Milieus. „In Münster gibt es einen großen Anteil Bildungsbürgertum an der Bevölkerung, daher ist die Wahlbeteiligung hier immer relativ hoch, das ist in Gelsenkirchen anders.“ Das Medieninteresse sei in diesem Jahr größer gewesen als bei Europawahlen in der Vergangenheit, hat Kersting beobachtet. „Deshalb sind sicher auch mehr Menschen zur Wahl gegangen“, sagt er.

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