Vier-Tage-Woche als Forschungsobjekt
Eine Studie soll herausfinden, ob und wie in Deutschland die Vier-Tage-Woche funktionieren kann. Beteiligt ist auch die Universität Münster.
In dem Pilotprojekt sollen Unternehmen sechs Monate lang testen, welche Auswirkungen die Vier-Tage-Woche auf Mitarbeiter, Betriebsklima und die Produktivität hat. Dabei gilt die Formel 100-80-100, also 100 Prozent der Leistung in 80 Prozent der Zeit bei 100 Prozent Gehalt zu erbringen. Bei Studien in anderen Ländern seien bereits „sehr positive Effekte“ der Vier-Tage-Woche auf Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiterschaft beobachtet worden, berichtet Carsten Meier von der Beratungsfirma Intraprenör, die die Studie gemeinsam mit der gemeinnützigen Organisation „4 Day Week Global“ leitet. Nun gehe es darum herauszufinden, ob diese Erkenntnisse auch für Deutschland gelten. Beteiligt sind unter anderem auch die Gewerkschaft IG Metall und der Zentralverband des Deutschen Handwerks. Denn den Machern geht es darum herauszufinden, welche Auswirkungen das neue Arbeitszeitmodell in verschiedenen Branchen hat – vor allem auch solchen, die bislang wenig Erfahrungen mit flexiblen Arbeitszeiten haben.
Universität Münster ist beteiligt
Nach dem Praxistest werden die Erfahrungen aus den Unternehmen durch die Universität Münster ausgewertet. Dort leitet Prof. Dr. Julia Backmann seit August 2022 den Lehrstuhl für Transformation der Arbeitswelt. Nach Angaben von Intraprenör handelt es sich bei dem Projekt um die erste deutsche Studie zur Vier-Tage-Woche. Interessierte Unternehmen können sich bis zum 30. November für eine Teilnahme bewerben. Sie werden durch Beratung von Experten und durch ein Netzwerk bei der Einführung unterstützt. Weitere Informationen hier.
Immer mehr Unternehmen testen die Vier-Tage-Woche, auch im Handwerk. Dahinter steht die Frage: Wie wollen wir in Zukunft arbeiten? Lesen Sie mehr zur „Vier-Tage-Woche“ hier und im WESTFALENSPIEGEL 04/2023.
wsp
