„Vom Heimatroman zum Agitprop“: Essay-Band präsentiert den Wandel der westfälischen Literatur
Westfalen (wh). In der vergleichsweise kurzen Zeitspanne von 30 Jahren vollzog sich in der Literatur Westfalens ein grundlegender Wandel. Er führte vom Heimatroman über die Arbeiter- und Popliteratur bis zum Agitprop und zu Spielformen experimenteller Literatur.
Im neu erschienenen Band "Vom Heimatroman zum Agitprop: Die Literatur Westfalens 1945-1975" präsentiert die LWL-Literaturkommission für Westfalen in knapp 120 Beiträgen die Entwicklung und überraschende Vielfalt der regionalen Autorenszene. Hierzu zählen der Dortmunder Arbeiter-Schriftsteller Erich Grisar, die jüdische Autorin Jenny Aloni, der Liedermacher Franz Josef Degenhardt oder auch der renommierte "Ulysses"-Übersetzer Hans Wollschläger, der aus Minden stammt.
Intensiv und kritisch stellen die Beiträge verschiedener Autoren die prägenden Werke der westfälischen Literaturgeschichte vor. Ein Wendepunkt war das Schmallenberger Dichtertreffen 1956, das der Gegenwartsliteratur Westfalens und Autoren wie Ernst Meister, Paul Schallück und Hans Dieter Schwarze zum Durchbruch verhalf.
Bereits vor einigen Monaten veröffentlichte die Literaturkommission mit der "Chronik der westfälischen Literatur 1945-1975" einen umfangreichen Band zur Geschichte des literarischen Lebens. Das neue Buch ergänzt dieses Projekt nun mit ausführlichen Essays.
"Vom Heimatroman zum Agitprop: Die Literatur Westfalens 1945-1975" ist im Bielefelder Aisthesis Verlag zum Preis von 34,80 Euro erschienen. Herausgeber sind Moritz Basler, Walter Gödden, Sylvia Kokot und Arnold Maxwill.