Das Kunstmuseum Tecklenburg. Foto: Hermann Willers
23.04.2024

Vor dem Aus

Das Kunstmuseum Tecklenburg schließt voraussichtlich zum 31. Juli. Noch wird nach einem neuen Betreiber gesucht.

In der Krise befindet sich das Haus im Kreis Steinfurt bereits seit einiger Zeit: Im Oktober 2023 hatte Antje Modersohn, die Enkelin des Malers Otto Modersohn (1865-1943), dem Museum  untersagt, den Namen des Künstlers im Titel zu tragen. Das Haus, das 2015 als Otto Modersohn Museum Tecklenburg eröffnete, hieß fortan lediglich Kunstmuseum Tecklenburg. Hintergrund waren unterschiedliche Auffassungen zum Ausstellungsprogramm. Dieses hatte sich in den vergangenen Jahren vom ursprünglichen Fokus auf den in Soest geborenen Künstler Otto Modersohn gelöst.

Mäzen zieht sich zurück

Vor einigen Wochen dann verließ mit Uta Jenschke die Geschäftsführerin das Museum. Und: Auch der Mäzen und Betreiber des Hauses, der Tecklenburger Unternehmer Paul Christoph Dörr, zieht sich aus Altersgründen aus diesen Aufgaben zurück. Damit steht der Trägerverein des Kunstmuseums vor der Aufgabe, einen neuen Betreiber und einen Finanzier des Hauses zu finden. Derzeit liefen Gespräche unter anderem mit dem Kreis Steinfurt, sagte Dr. Wolfgang Weikert, Vorstandsvorsitzender des Kunstmuseums, gegenüber dem WESTFALENSPIEGEL. Er hofft, dass das Haus noch gerettet werden kann. Angesiedelt in einem fast 200 Jahre alten Bauernhaus in der Altstadt von Tecklenburg, habe sich das Museum in den vergangenen Jahren zu einem Anziehungspunkt von Touristen und Kunstinteressierten entwickelt – „ein Kleinod“, sagt Weikert. Dennoch lautet der Beschluss: Wenn keine Lösung für den zukünftigen Betrieb gefunden wird, soll das Museum Ende Juli 2024 schließen. 

aki, wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Kultur"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin