Vorsichtig optimistisch
Corona, schlechtes Wetter und Hochwasser: Die Tourismuswirtschaft zieht eine durchwachsene Bilanz der Sommerferien, bleibt jedoch optimistisch.
Zu Beginn der Ferien sei die Verunsicherung der Gäste in Sachen Corona-Regeln spürbar gewesen, berichtet Sauerland Tourismus. In den folgenden Wochen sei die Zahl der Gäste jedoch „explosionsartig angestiegen“. Die Einstufung der Niederlande als Corona-Hochrisikogebiet hatte auch negative Auswirkungen auf den Tourismus diesseits der Grenze, denn viele Niederländer entschieden sich gegen einen Urlaub in NRW, meldet der Tourismus NRW e.V.
Neben der stark betroffenen Eifel mussten auch einige Gastwirte im Ruhrgebiet Stornierungen aufgrund des Hochwassers im Juli verkraften. Große Festivals und Veranstaltungen wie die ExtraSchicht oder auch die Cranger Kirmes konnten pandemiebedingt nicht stattfinden – auch das hatte negative Auswirkungen auf die Tourismusbranche.
Vor allem Campingplätze, Ferienwohnungen oder auch Bauernhöfe konnten sich aber über viele Gäste freuen. Mehrere Regionen registrierten zudem deutlich längere Aufenthalte. Profitieren konnten nicht nur ländliche Regionen, sondern auch die Stadt Münster. Dort sei die Buchungslage bereits ähnlich wie in in Vorkrisenzeiten, berichtet der Tourismusverband.
Auch die Flughäfen berichten von einer großen Nachfrage. 376.000 Passagiere zählte der Dortmund Airport in den Sommerferien. Das seien nur rund zwei Prozent weniger als im Rekordjahr 2019. Rund 35.000 Fluggäste nutzten den Flughafen Paderborn-Lippstadt in den zurückliegenden sechs Wochen. In den Sommerferien 2020 waren es nur 13.000 Passagiere.
Viele Regionen in Nordrhein-Westfalen blickten derzeit optimistisch in die Zukunft, jedoch herrsche mit Blick auf neue Corona-Einschränkungen vielerorts auch Unsicherheit, sagte Heike Döll-König, Geschäftsführerin des Tourismus NRW: „Wir hoffen, dass sich der vorsichtige Aufwärtstrend auch in den kommenden Monaten weiter fortsetzt. Unsere Betriebe tun alles dafür, ihren Gästen weiterhin einen sicheren und möglichst unbeschwerten Besuch zu ermöglichen.“
wsp