Vorteil für Münster, Nachteil für Bochum: Deutsche Bahn ändert Intercity-Verbindungen
Westfalen (wh). Das nördliche Ruhrgebiet und Münster profitieren vom neuen Fahrplan der Deutschen Bahn. Ab dem 11. Dezember 2016 können Fahrgäste mit einer neuen IC-Direktverbindung ohne Umstieg von Recklinghausen, Gelsenkirchen und Münster nach Berlin fahren. Bislang müssen sie auf dem Weg in die Hauptstadt stets in Hamm den Zug wechseln.
Einen Rückschritt bedeutet der Fahrplanwechsel für Zugreisende aus Bochum. Die DB streicht den Halt in der zweistündlichen IC-Verbindung von Stuttgart nach Hamburg. Für Pendler und andere Reisende, die zwischen Bochum und Bahnhöfen wie Münster, Bremen oder eben Hamburg unterwegs sind, hat dies einen Umstieg in Dortmund zur Folge. Mit dem Verzicht auf den IC-Halt in Bochum will die DB die Pünktlichkeit ihrer Züge auf der dicht befahrenen Ruhrstrecke verbessern.
Die IHK Mittleres Ruhrgebiet mit Sitz in Bochum sieht in dieser Entscheidung einen klaren Standortnachteil. "Für einen Wirtschaftsstandort wie Bochum sind unmittelbare Verbindungen in andere Großstädte von höchster Wichtigkeit", stellt IHK-Sprecher Jörg A. Linden fest. Schließlich spiele die Verkehrsinfrastruktur auch bei der Ansiedlung von Unternehmen eine entscheidende Rolle. Für das Pünktlichkeitsargument der DB sieht die IHK hingegen keine ausreichenden Belege.