Wahre Fundgrube
Udo Lindenberg wird 75. Der Deutschrocker wuchs in Gronau auf. Ein neues Buch wirft ein Schlaglicht auf die Gronauer Jahre des Musikers.
Gartenstraße 3 in Gronau: An dem weißen Haus macht Hanspeter Dickel bei seinen „Panikhistorischen Rundgängen“ immer Station, denn dort ist Udo Lindenberg aufgewachsen. Seit vielen Jahren führt der ehemalige Leiter des Gronauer Stadtarchivs Fans des Deutschrockstars durch Gronau. Udo kennt er schon aus dem Kindergarten, der Schule, der Gronauer Musikszene. Jetzt hat er, kurz vor Udo Lindenbergs 75. Geburtstag am 17. Mai, eine Vielzahl von Fotos, Geschichten und Zeitdokumenten aller Art in einem eindrücklichen Buch veröffentlicht, viele davon erstmalig: „Gronau Udo Wunderwelt“.
Dickel zeigt Bilder aus dem Familienalbum der Lindenbergs und aus dem Gronauer Alltagsleben, insbesondere aus den 1950er und 60er Jahren, von Schützenfesten, Zeltlagern, Jazz- und Beatkonzerten. Und er lässt zahlreiche Weggefährten und Zeitzeugen zu Wort kommen wie die Musiklehrerin der Realschule, die erzählt: Als ihr ehemaliger Schüler Udo bekannt wurde, habe sie erst mal nachgesehen, welche Note sie ihm seinerzeit auf dem Abschlusszeugnis gegeben hatte. Und erleichtert festgestellt: Es war eine „Eins“.
Auch Lindenbergs Besuche und Gastspiele in seiner „Raketenstation Gronau“ seit dem Karrieredurchbruch in den 1970er Jahren hat Dickel unterhaltsam dokumentiert. Die „Wunderwelt“ ist eine Fundgrube zum Stöbern und Festlesen, nicht nur für Gronauer und Lindianer. Ein zweiter Band „2007 bis in die Ewigkeit“ soll noch in diesem Jahr erscheinen.
maz