Grüner Wasserstoff aus Saerbeck

In Saerbeck entsteht eine Fabrik für grünen Wasserstoff. Enapter, ein Spezialist für Wasserstoff-Technologie, errichtet dort ab 2021 eine Massenfertigung für Elektrolyseure. Um das Projekt hatten sich Standorte weltweit beworben.

Auf dem Campus Saerbeck soll eine Fertigung für patentierte kleinteiligere Elektrolyseure entstehen, die zur Herstellung von komprimiertem Wasserstoff verwendet werden.„Das ist eine tolle strukturpolitische Entscheidung für die Region und das Ergebnis des guten Zusammenwirkens aller beteiligten Akteure vor Ort und im Land“, sagte Regierungspräsidentin Dorothee Feller.  

Lokales Engagement und die konsequente Ausrichtung von Saerbeck als sogenannte Klimakommune zahlten sich hier aus, so die Münsteraner Regierungspräsidentin. Feller hob besonders das Engagement der FH Münster für das Projekt heraus. 

„Für uns ist das eine absolute Sensation“, sagt Prof. Dr. Christof Wetter von der FH Münster, der seit Jahren im Bereich der Wasserstofftechnologien forscht. Mit dem Bau der Massenfertigung werde einmal mehr deutlich, wie sehr sich das nördliche Münsterland zur Wasserstoffmodellregion entwickelt habe. 

Klimakommune Saerbeck

Saerbeck hat sich seit 2009 als sogenannte Klimakommune profiliert. Bis 2030 will die rund 7000-Einwohner-Stadt klimaneutral sein und mehr Strom produzieren, als verbraucht wird. Diese Ausrichtung sei ein Faktor für die Standortentscheidung von Enapter gewesen, berichtet die Hochschule. 

Mit der Investition in Saerbeck vergrößert das aus Thailand stammende Unternehmen Enapter seine Fertigungskapazität um mehr als 100.000 Modulare Elektrolyseure pro Jahr, um den Wandel von fossilen Brennstoffen hin zu Wasserstoff zu beschleunigen. Ziel sei es, umweltfreundlichen Wasserstoff weltweit wirtschaftlich konkurrenzfähig zu machen und in großen Mengen bereitzustellen. 

Mehr über die Potenziale für Wasserstoff und die Forschung in Westfalen lesen Sie hier und im WESTFALENSPIEGEL 1/2020.