WDR-Umfrage: U3-Betreuung in Westfalen auf einem guten Weg
Westfalen (wh). Ab dem 1. August tritt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige in Kraft. Der WDR hat aus diesem Grund an mehr als 180 Jugendämter in Nordrhein-Westfalen Anfragen gestellt, wie hoch oder niedrig die jeweilige Betreuungsquote vor Ort ist. Bezogen auf NRW wird die vom Familienministerium anvisierte Quote von 33 Prozent erreicht. In Westfalen hat der Kreis Warendorf mit 61 Prozent die höchste Betreuungsquote. Am unteren Ende befinden sich Ahlen, wo es Plätze für nur 18 Prozent der Kleinkinder gibt, und Plettenberg mit 20 Prozent.
In Südwestfalen ist der U3-Betreuungsbedarf fast überall gedeckt. Nur im Kreis Olpe und Lüdenscheid fehlen noch rund 250 Plätze. Auch in Ostwestfalen-Lippe werden in den meisten Kommunen die Betreuungsplätze ausreichen. Im Münsterland fehlen noch 313 Plätze für Kinder unter drei Jahren. Die meisten Kommunen im Münsterland erfüllen nach eigenen Angaben zwar den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Aber in Greven, Haltern und insbesondere in Münster gibt es noch Nachholbedarf. Allein in Münster fehlen derzeit 200 Plätze. Im westfälischen Teil des Ruhrgebietes hat die Stadt Bergkamen im Landesvergleich die wenigsten Plätze für die U3-Betreuung. Nicht einmal jedes vierte U3-Kind kann dort einen Platz erhalten. Der Bedarf ist aber trotzdem gedeckt. Während in Unna rund 42 Prozent aller U3-Kinder betreut werden, sind es in Bergkamen nur 24 Prozent.
Die WDR-Umfrage macht außerdem deutlich, dass es große Mängel in der Erfassung des Betreuungsbedarfs gibt. Exakte Anmeldezahlen können die Jugendämter teilweise bis heute noch nicht angeben. Doppelanmeldungen, statistische Ungenauigkeiten und ein fehlendes zentrales Meldesystem sind unter anderem die Ursachen.