Weg ins Krankenhaus dauert teilweise 30 Minuten
Die Erreichbarkeit von Krankenhäusern ist in Westfalen je nach Region sehr unterschiedlich. Vor allem auf dem Land kann die Fahrt in die Klinik mehr als 30 Minuten dauern.
Zwar gebe es in Westfalen grundsätzlich eine flächendeckende Versorgung mit Krankenhäusern mit allgemeinen Fachabteilungen, teilt die Geographische Kommission für Westfalen des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe mit. Doch sei der Weg ins Krankenhaus nicht immer nah.
Vor allem in den ländlichen Kreisen Süd- und Ostwestfalens und des Münsterlandes müssten die Bürger längere Fahrzeiten in Kauf nehmen. So benötigten die Einwohner der Kreise Höxter, Lippe und Paderborn zum Teil mehr als 20 Minuten zum nächstgelegenen Krankenhaus. Ähnlich sieht es für die Bürger in Ostbevern und der Region Dorsten/Reken aus. Wer zwischen Netphen und Bad Laasphe im Kreis Siegen-Wittgenstein lebt, fährt sogar mehr als 30 Minuten in die nächste Klinik.
Deutlich besser ist die Situation in den Ballungsräumen des Ruhrgebiets und den größeren Städten Münster, Bielefeld und Siegen. Dort sind die Menschen meist in etwa fünf bis zehn Minuten in einem Krankenhaus. Basis der Auswertung durch die Geographische Kommission für Westfalen sind die derzeit aktuellsten Daten aus dem Krankenhausatlas 2016.
Weitere Schließungen von Krankenhäusern, wie sie eine Studie der Bertelsmann-Stiftung Ende Juli vorgeschlagen hat, würden die Situation auf dem Land noch weiter verschärfen. „Angesichts des bestehenden Ärztemangels im ländlichen Raum sind die Krankenhäuser wichtige Notfalleinrichtungen und Daseinsgrundversorger“, so die Geographische Kommission.
wsp