05.04.2011

„Wege durch das Land“: Festival-Leitung kritisiert Festnahme von Gastredner Ai Weiwei

Detmold (wh). "Sehr beunruhigt" sind die Organisatoren des ostwestfälischen Kulturfestivals "Wege durch das Land" über die Festnahme des Künstlers Ai Weiwei durch die chinesischen Behörden. "Es ist uns bislang nicht gelungen, seinen Assistenten zu erreichen, obwohl in den letzten Monaten ein sehr enger Kontakt zu ihm und Ai Weiwei bestand", sagt Dr. Brigite Labs-Ehlert, Künstlerische Leiterin des Festivals, bei dem der regimekritische Künstler auftreten wollte.
"Demnächst soll ein befreundeter Architekt nach China reisen, um zu dem Team Kontakt aufzunehmen und die Lage besser beurteilen zu können", berichtet Dr. Labs-Ehlert. Sie hofft, dass Ai Weiwei trotz der Festnahme den Mittelpunkt seiner Arbeit in China erhalten kann: "Er bewegt dort unglaublich viel."
Der auch für seine Architektur-Entwürfe weltberühmte Ai Weiwei will am 2. Juni auf Gut Ringelsbruch eine Rede zum "Unterschied einer Architektur für die Menschen und einer Architektur der Macht" halten. "Unsere Vortragsreihe zur Architektur, die seit acht Jahren prominent besetzt ist, hat ihm gefallen", erklärt die Künstlerische Leiterin die Zusage Ai Weiweis. "Er war auch fasziniert davon, in der westfälischen Provinz seine Vorstellungen von einer humanitären Architektur darzulegen."

Lesen Sie auch im Bereich "Gesellschaft, Kultur, Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin