Am Koepchenwerk sollen bald Weinreben gepflanzt werden. "Rebpaten" erkundeten den Hang am Hengsteysee. Foto: Markus Bollen
10.05.2022

Weinberg zwischen Druckrohrleitungen

Am Koepchenwerk in Herdecke sollen bald Weinreben wachsen. Im nächsten Frühjahr werden die Pflanzen am Hang des Hengsteysees gesetzt.

Der Weinberg soll auf einer Fläche von 3300 Quadratmetern angelegt werden. 1300 Reben der Piwi-Traube Souvignier Gris und Sauvignac sollen dort dann in den nächsten Jahren zwischen den Druckrohrleitungen des Pumpspeicherkraftwerks wachsen und reiche Ernte bringen. Ziel der Hobbywinzer vom Project:vino ist es, dass 2026 erstmals ein Bio-Weißwein aus Herdecke abgefüllt werden kann.

Eine Hürde hat das 22-köpfige Team um den Herdecker Architektur-Studenten Elias Sturm bereits genommen: Bei einem Informationstag am Koepchenwerk sagten rund 200 „Rebpaten“ ihre Unterstützung für das Wein-Projekt zu. Mit den Einnahmen kann die Project:vino nun Pflanzen kaufen, die im nächsten Frühjahr gesetzt werden sollen. Es gab bereits großes Lob für die Initiative: „Die Weinrebe zwischen den Rohren ist ein Schlüsselprojekt. Eine Super-Idee, die viel Resonanz hervorruft“, sagte Matthias Hartmann vom Vorstand der AG Kopechenwerk, die sich für den Erhalt des Industriedenkmals am Ardeygebirge eingesetzt hatte. Das Projekt verdeutliche die „Metamorphose“, die das Koepchenwerk durchlaufen habe, und zukunftsweisende Projekt ermögliche.

Elias Sturm (Mitte), Initiator von Project:vino, hat der Bürgermeisterin von Herdecke, Katja Strauss-Köster (links), und Ursula Mehrfeld von der Industriedenkmalstiftung, (rechts), eine Rebpatenschaft als Schenkung überreicht. Foto: Markus Bollen

Elias Sturm (Mitte), Initiator von Project:vino, hat der Bürgermeisterin von Herdecke, Katja Strauss-Köster (links), und Ursula Mehrfeld von der Industriedenkmalstiftung, (rechts), eine Rebpatenschaft als Schenkung überreicht. Foto: Markus Bollen

Ursula Mehrfeld, Vorsitzende Geschäftsführerin der Stiftung Industriedenkmalpflege betonte, dass es eine gute Entscheidung war, das Koepchenwerk vor dem Abbruch zu retten. „Heute ist es ein lebendiger Ort, an dem ehrenamtliche Helfer der AG Koepchenwerk Technikgeschichte vermitteln, Kinder und Jugendliche Neues lernen und unterschiedliche Veranstaltungen stattfinden.“ Es freue sie, „so viele junge Leute in dem Industriedenkmal zu sehen“. Das Koepchenwerk stünde für Heimat. Als eines der ersten Pumpspeicherkraftwerke Deutschlands stehe es aber auch für Ideenreichtum. Es täte gut mitanzusehen, so Mehrfeld weiter, wie sich das Denkmal Koepchenwerk weiterentwickele – „mit Kreativität, Schaffenskraft und Unternehmergeist“.

wsp

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