14.05.2020

Weitere Corona-Fälle in der Fleischindustrie

268 Mitarbeiter von Schlachthöfen im Kreis Coesfeld haben sich mit dem Coronavirus angesteckt, zeigten Testungen bei rund 1000 Westfleisch-Beschäftigten (Stand Donnerstagabend, 14.05.2020). 662 Menschen sind demnach nicht infiziert.

Nachdem Ende vergangener Woche zahlreiche Corona-Fälle am Westfleisch-Standort in Coesfeld auffielen, wurde der Betrieb vorübergehend geschlossen und sämtliche Beschäftigte getestet. Die Zahl der Ansteckungen ist auf nun 823 Fälle gestiegen, 473 Menschen sind bereits genesen. Da die Obergrenze für Neuinfektionen im Kreis Coesfeld nicht eingehalten werden konnte, wurden weitere Lockerungen, zum Beispiel für Einzelhandel und Gastronomie dort um eine Woche verschoben. Nun hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann mitgeteilt, dass der Kreis die Lockerungen ab Dienstag (19.05.2020) ebenfalls umsetzen darf.

Kontrolle der Unterkünfte

Viele der Westfleisch-Mitarbeiter stammen aus Osteuropa und leben gemeinsam in Wohnungen im Umfeld des Betriebs. Bei den Kontrollen der Unterkünfte wurden Teams des Kreises Coesfeld von Mitarbeitern der städtischen Behörden und des Dezernats für Arbeitsschutz der Bezirksregierung unterstützt. Gravierende Mängel seien nicht aufgefallen, es gebe bei den Bewohnern viel Verständnis für die Überprüfung, heißt es in einer Mitteilung des Kreises Coesfeld. Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr appellierte an die Bevölkerung, Verständnis für die Betroffenen zu haben: „Es sind Menschen, die hart für den Lebensunterhalt ihrer Familien arbeiten und deshalb hier sind“, so Schulze-Pellengahr.

Auch in anderen Städten und Kreisen Westfalens gab es umfangreiche Testungen in der Fleischindustrie sowie bei Erntehelfern, unter anderem in Hamm, Der-Erkenschwick und im Kreis Borken. Hier wurden jedoch nur wenige Corona-Fälle registriert.

wsp

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