Zugausfälle bis mindestens Dezember
Fahrgäste im Münsterland und in Ostwestfalen-Lippe müssen sich bis Ende des Jahres auf einen ausgedünnten Fahrplan bei der Eurobahn einstellen.
Anfang April hat das Bahnunternehmen mit Sitz in Hamm/Westfalen mehrere Regionalbahnlinien gestrichen. Als Grund nannte die Eurobahn den Fachkräftemangel und einen erhöhten Krankenstand. Eigentlich sollte mit Beginn der Sommerferien der ursprüngliche Fahrplan wieder in Kraft treten, doch daraus wird nichts. Das „reduzierte Leistungsangebot“ gelte mit Blick auf die „weiterhin angespannte Personallage“ bis voraussichtlich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024, hat der Verband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) bekannt gegeben.
Unter anderem bleibt der Zugbetrieb auf der Linie RE 78 zwischen Nienburg und Minden eingestellt, ebenso der Betrieb der RE 82 („Der Leineweber“) zwischen Bielefeld und Altenbeken. Die Regionalbahnlinie 67 („Der Warendorf“) entfällt weiterhin auf dem Abschnitt zwischen Bielefeld und Rheda-Wiedenbrück. Um die Einschränkungen für Reisende und Pendler etwas abzumildern, verkehren auf einigen betroffenen Strecken die Züge mit zwei bzw. drei Waggons oder zusätzliche Fahrten in den Stoßzeiten.
Große Kritik
Zuletzt hatte es große Kritik an den Streichungen bei der Eurobahn gegeben. Unter anderem sagte Lippes Landrat Dr. Axel Lehmann: „Das schadet der Mobilitätswende in Lippe massiv und wirkt wie ein Katalysator für den Vertrauensverlust in den Bahnverkehr in Lippe.“ Vom NWL heißt es hingegen, dass die Fahrplanreduzierung zu mehr Zuverlässigkeit im Nahrverkehrsnetz in der Region geführt habe. Vor der Maßnahme sei es bei acht Prozent der Fahrten zu ungeplanten personalbedingten Ausfällen gekommen, nun liege diese Quote bei zwei Prozent. Der Verkehr laufe stabiler und sei für Fahrgäste planbarer, so der NWL.
wsp