„Welt am Sonntag“: Kritiker loben Evans-Ausstellung im Bottroper Quadrat
Westfalen (wh). Die große Retrospektive des amerikanischen Fotografen Walker Evans im Josef Albers Museum Quadrat in Bottrop zählt zu den Ausstellungs-Höhepunkten des Jahres 2015. Die "Welt am Sonntag" hatte zehn Kunstkritiker um ihr Urteil über das Kunstjahr 2015 in NRW abzugeben. Zwei von ihnen, Werner Rauene (ZDF/3SAT, Arte) und Magdalena Kröner (Frankfurter Allgemeine Zeitung) kürten "Walker Evans. Tiefenschärfe" zur Ausstellung des Jahres.
Lob für das Bottroper Ausstellungshaus gab es außerdem von Stefan Lüddemann (Neue Osnabrücker Zeitung) für die Ausstellung "Sol LeWitt. Wall Drawing 1176" als beste Inszenierung. Für Carl Friedrich Schröer (Kunstzeitung) war das Quadrat Bottrop das Museum mit dem besten Ausstellungsprogramm 2015.
Vier westfälische Häuser wurden von den Kritikern für die Kategorie "Museum im Aufwind" vorgeschlagen: Das Museum unter Tage in Bochum, das Internationale Zentrum für Lichtkunst in Unna, das Museum für Gegenwartskunst Siegen und das Kunstmuseum Pablo Picasso in Münster. Für Christiane Hoffmann (Welt am Sonntag) war außerdem die Installation von Mike Nelson in der Kunsthalle Münster die beste Inszenierung des Jahres.
Weitgehend einig waren sich die Kulturkritiker bei der Vergabe der "Zitrone des Jahres": Die aufwändige Schau "China 8", die in neun Museen " darunter die Kunsthalle Recklinghausen, das Kunstmuseum Gelsenkirchen, das Osthaus Museum Hagen und das Skulpturenmuseum Glaskasten Marl " die aktuelle Kunstszene der Volksrepublik ausbreiten wollte, war aus Sicht der Fachwelt eine Enttäuschung.