
Weltkulturerbe blüht auf
Die Landesgartenschau in Höxter: Gartenkunst und Archäologie am Weserbogen.
Mehr als 28.000 Dauerkarten wurden bereits für die Landesgartenschau verkauft; insgesamt rund 400.000 Besucherinnen und Besucher werden auf dem 31 Hektar großen Gelände erwartet, das sich vom Schloss Corvey bis hin zu den Wallanlagen der Stadt Höxter hinzieht. Eine Landesgartenschau am Weltkulturerbe – das sei einzigartig, sagen die Macher der Schau in Höxter. So wurde im Zuge der Planungen für den Gartenschausommer der „Remtergarten“, also der Klostergarten von Corvey, neu gestaltet. Die „Gärten des Mittelalters“ mit Gemüse und Kräutern treffen dort auf moderne Landschaftsarchitektur.
„Pompeji Westfalens“
Wenige Schritte weiter an der Weser ist ein Archäologiepark entstanden. Die untergegangene Stadt Corvey, das „Pompeji Westfalens“, kann dort per Smartphone wiederentdeckt werden. In Holzkuben, in Audiobeiträgen und per Augmented-Reality-Technologie erstehen einige der im 13. Jahrhundert beim Überfall auf Corvey zerstörte Gebäude virtuell wieder auf, zum Beispiel die Marktkirche oder das Haus des berühmten Chirurgen von der Weser. Die Landesgartenschau will die Verbindung von Corvey zur Stadt Höxter stärken. An der Weser wurden neue Wege, die Weserscholle als Freizeitareal und eine Promenade entlang des Flusses angelegt. Große Stufen bilden die mit 70 Metern längste Sitzbank im Land.

Blick auf das Weltkulturerbe Corvey aus einem Holzkubus, der einen Eindruck der zerstörten Marktkirche vermitteln soll. Foto: Landesgartenschau Höxter 2023 gGmbH
Die mittelalterlichen Wallanlagen sind die Kulisse für Schaugärten, die Inspiration für den heimischen Garten bieten sollen. Gleich nebenan haben Studierende der Technischen Hochschule OWL mit Tellern der nahegelegenen Porzellanmanufaktur Fürstenberg und Pflanzen die Topografie des Weserberglandes nachgebildet. Außerdem gibt es Spielplätze, einen Kunst-Pavillon und einen Lesegarten zu Füßen des Denkmals zu Ehren des Dichters Hoffmann von Fallersleben, der im 19. Jahrhundert in Corvey als Bibliothekar wirkte.
Zur Eröffnung erwartet die Gäste, darunter NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst und seine Kabinettskolleginnen, Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen und Kulturministerin Ina Brandes, in Höxter die Frühjahrsbepflanzung mit rund 80.0000 Blumen – von Tulpen bis hin zu Ranunkeln und Vergissmeinnicht. Urlaubsgefühle an der Weser verspricht im Juli ein zwei Hektar großes Lavendelfeld. Es soll Höxter für einen Sommer zur „Petite Provence“ machen, heißt es von der Landesgartenschau.
Die Landesgartenschau in Höxter läuft vom 20. April bis zum 15. Oktober 2023. Tickets und weitere Informationen zum Kulturangebot hier.
wsp