In diesen Hallen soll der Klärschlamm getrocknet werden. Foto: Emschergenossenschaft.
07.10.2020

Energie aus der Kläranlage

An der Emscher in Bottrop entsteht die weltweit größte Schlammtrocknungsanlage. Aus dem Klärschlamm soll Energie gewonnen werden.

Bis Ende des Jahres baut die Emschergenossenschaft 32 Trocknungshallen für die sogenannte solarthermischen Klärschlammtrocknung (SST) mit einer Netto-Trockenfläche von 40.000 Quadratmetern. Die Verbrennung des getrockneten Schlamms erzeugt Energie.

„Die STT ist ein Bestandteil des Gesamtpakets „Hybridkraftwerk Emscher“, unsere erste energieautarke Großkläranlage! Die neue Anlage wird erheblich zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen und den Stand der Klärschlammentsorgung in Deutschland maßgeblich weiterentwickeln“, so Dr. Emanuel Grün, Technik-Vorstand der Emschergenossenschaft (EG).

Erste energieautarke Großkläranlage

Der Standort an der Kläranlage in Bottrop ist nicht zufällig ausgewählt. Das Klärwerk gehört zu den größten Deutschlands, der Stromverbrauch dort entspricht in etwa dem einer 30.000-Einwohner-Stadt. Der Standort Bottrop könne diesen Bedarf inzwischen komplett nachhaltig decken, denn die Kläranlage ist Deutschlands erste energieautarke Großkläranlage, so die EG.

Die neue Anlage, die im kommenden Frühjahr in Betrieb gehen soll, ist Bestandteil des „Hybridkraftwerks Emscher“, zu dem außerdem eine Windenergieanlage, eine Photovoltaikanlage, ein Blockheizkraftwerk sowie eine Dampfurbine gehören. Sie soll klimaschonend Energie gewinnen. „Bislang müssen dem Klärschlamm, der vor Ort thermisch verwertet wird, jährlich 20.000 Tonnen Kohle zugesetzt werden, um einen ausreichenden Brennwert zu erreichen. Dieser Schritt entfällt in Zukunft, der Klärschlamm wird in den „Gewächshäusern“ mittels Sonnen- und Abwärmeenergie getrocknet“, erklärt Grün.

wsp

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