Das Bistum Münster muss sparen. Foto: Bistum
23.01.2020

Weniger Geburten, mehr Austritte: Bistümer müssen sparen

Das Bistum Münster kündigt Sparmaßnahmen an. Ziel sei es, ein drohendes Minus im Haushalt durch Einsparungen auszugleichen.

Prognosen zeigen, dass das Haushaltsdefizit im nordrhein-westfälischen Teil des Bistums im  Jahr 2025 voraussichtlich bei 32,7 Millionen Euro liegen wird. „Nur, wenn wir kurzfristig und in den nächsten Jahren verantwortlich handeln, haben wir noch Handlungs- und Gestaltungsspielraum. Denn in den Jahren nach 2025 wird das Haushaltsdefizit eher wachsen“, machte Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp in einem Schreiben an die 650 Mitarbeiter des bischöflichen Generalvikariat deutlich. Das Bistum will im Verwaltungsbereich Stellen reduzieren. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht geplant, jedoch sollen frei werdende Stellen nicht wiederbesetzt werden.

Weniger Kirchensteuerzahler in Zukunft

Den Hauptgrund für das drohende Minus sieht das Bistum im demografischen Wandel. So führten weniger Geburten dazu, das die Zahl der Kirchensteuerzahler in Zukunft sinken werden, begründete der Generalvikar.

Domkapitular Klaus Winterkamp. Foto: Bistum Münster

Domkapitular Klaus Winterkamp. Foto: Bistum Münster

In anderen Regionen haben Bistümer bereits vor mehreren Jahren Sparprogramme angekündigt. Das Bistum Essen erkannte vor mehr als zehn Jahren, dass aufgrund der demografischen Entwicklung und durch mehr Kirchenaustritte ein Umsteuern notwendig ist. In einem Pfarreientwicklungsprozess wurden die einzelnen Pfarreien aufgefordert, eine Vision zu entwerfen, wie Kirche in den Jahren 2020 bis 2030 aussehen könnte. Neben Einsparungen geht es hier auch um die Frage, wie Kirche mit weniger Mitgliedern und einer geringen gesellschaftlichen Bindung lebendig bleiben kann.

Erzbistum Paderborn reagiert ebenfalls

Das Erzbistum Paderborn zählt zu den wohlhabendsten Bistümern in Deutschland. In seinem aktuellen Finanzbericht für das Jahr 2018 verzeichnet das Erzbistum noch stabile Erträge. Mittelfristig erwartet Generalvikar Alfons Hardt jedoch Veränderungen durch demografische Effekte, Kirchenaustritte und Konjunkturentwicklung: „Auf zurückgehende Erträge werden wir reagieren müssen. Zugleich arbeiten wir an der Umsetzung des Zukunftsbildes für das Erzbistum. Bewährtes werden wir bewahren, manche Themen aber in veränderten räumlichen und zeitlichen Zusammenhängen denken müssen.“

wsp

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