Weniger Katholiken im Bistum Münster
Die Zahl der Katholiken im Bistum Münster schrumpft weiter. 2023 lag sie bei knapp 1,67 Millionen, etwa 44.000 weniger als ein Jahr zuvor.
Dabei gab es im vergangenen Jahr weniger Kirchenaustritte als 2022. Fast 30.000 Menschen erklärten 2023 ihren Austritt, das waren rund 8000 weniger als im Vorjahr, so das Bistum Münster. Damit blieb die Zahl der Austritte jedoch auf einem hohen Nivea und deutlich über dem Durchschnitt vergangener Jahre. Auch die Entwicklung der Taufzahlen ist rückläufig. So wurden 2023 im Bistum rund 12.000 Menschen durch die Taufe in die Kirche aufgenommen, mehr als 2000 weniger als 2022.
„Wir leben in unsicheren Zeiten. Das gilt angesichts der globalen Herausforderungen und Veränderungen, vor denen wir in unserer Welt stehen. Und es gilt für uns als katholische Kirche, als Christinnen und Christen im Bistum Münster. Die Veränderungen sind enorm, der Umbruch in Richtung einer säkularen Gesellschaft vollzieht sich rasant. Im Umbruch steht nicht nur die Kirche als Institution: Sie leidet nach wie vor unter einem großen Vertrauens- und Relevanzverlust. Darüber hinaus ist es so, dass viele Menschen auch in unserem Bistum den Gottesglauben selbst verloren haben“, sagte der Münsteraner Bischof Dr. Felix Genn zu den Zahlen.
Auswirkungen auf die Kirchensteuereinnahmen
Die Entwicklung der vergangenen Jahre hat Folgen für das zweitgrößte Bistum in Deutschland: „Das Bistum muss in den kommenden Jahre mit erheblichen Rückgängen bei den Einnahmen aus der Kirchensteuer rechnen. Neben den Kirchenaustritten ist dafür der Eintritt der geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand von entscheidender Bedeutung“, erklärt Bistumssprecher Stephan Kronenburg.
Die genauen Folgen der Kirchenaustritte und Verringerung der Katholikenzahl für die Einnahmen durch die Kirchensteuer ließen sich aber nicht beziffern, so Kronenburg weiter. Die Universität Freiburg habe vor einigen Jahren eine Studie erstellt, die eine Halbierung des Kirchensteueraufkommens bis zum Jahr 2060 prognostiziert hat: „Wir gehen aber inzwischen davon aus, dass das früher eintreten wird.“
jüb, wsp