Im zweiten Lockdown hat der Lkw-Verkehr sogar noch zugenommen. Hier ein Bild von der A45 bei Hagen. Foto: Autobahn Westfalen
01.07.2021

Weniger Staus, mehr Lkw

Auf den Autobahnen in Westfalen ist fast wieder genauso viel los, wie vor der Corona-Pandemie und den Lockdowns. Die Verkehrsbelastung hat sich auf einen Wert von 90 Prozent im Vergleich zu 2019 eingependelt. 

Die geringere Verkehrsbelastung sorgt auch für geringere Stauwahrscheinlichkeiten. „Baustellen sorgen mit dieser Verkehrsmenge für weniger Störungen, Staus werde vor allem durch Unfälle verursacht“, sagt Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH des Bundes. Hatte der erste Lockdown im Frühjahr 2020 noch zu einem Verkehrsrückgang von mehr als 50 Prozent geführt, fiel der Rückgang beim Lockdown 2021 etwas geringer aus. Dennoch waren die Autobahnen der Region auch in dieser Phase relativ leer.

Seit April normalisiert sich der Verkehr wieder, die aufgezeichneten Staulängen nehmen zu – im Vergleich zum Vor-Corona-Zeitraum sind sie aber im Mittel immer noch um 60 Prozent reduziert. Die verbesserte Lage auf den Straßen ist auf das vermehrte Homeoffice zurückzuführen, berichtet Autobahn Westfalen. Vor allem die Zahl der PKW war in den Lockdown-Phasen geringer. Teilweise waren bis zu 2000 Autos pro Stunde weniger unterwegs als in der Vor-Corona-Zeit.

Enorme Belastung für die Autobahnen und Brücken

Beim Lkw-Verkehr sei dagegen ein leichter Anstieg zu verzeichnen gewesen – vor allem während des zweiten Lockdowns, heißt es weiter. Prognosen zeigen: Bis zum Jahr 2030 soll der Güterverkehr um 17 Prozent steigen. „Für unsere Autobahnen und vor allem für die Brücken bedeutet das eine enorme Belastung“, sagt Sauerwein-Braksiek. Gerade die Bauwerke würden nun fit gemacht, um den Prognosen gerecht zu werden. „Unendlich steigern lässt sich die Kapazität aber nicht. Da müssen auch andere Verkehrsträger mit ins Boot.“

Stauschwerpunkte zum Ferienstart

Stauschwerpunkte in Westfalen sind aktuell die A1 zwischen Hagen-West und Volmarstein. Dort liegt eine Baustelle in der Steigung und vor allem der Lkw-Verkehr staut sich hier auf. Auch auf der A2 bei Bad Oeynhausen bremst eine Baustelle kombiniert mit hohem Verkehrsaufkommen den Verkehr aus. Probleme machte zuletzt auch die  A33 bei Paderborn, da dort längere Zeit nur eine Spur zur Verfügung stand. Insgesamt sei die Lage aber sehr entspannt. Vielmehr führten unvorhergesehene Ereignisse wie Unfälle, die zu Vollsperrungen führen oder zur Sperrung einzelner Spuren, zu Staus, so eine Sprecherin von Autobahn Westfalen gegenüber dem WESTFALENSPIEGEL

Informationen zu Baustellen auf den Autobahnen in Westfalen und möglichen Engpässen im Sommerreiseverkehr gibt es hier.

jüb/wsp

Lesen Sie auch ein Interview mit der Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH des Bundes, Elfriede Sauerwein-Braksiek über die Zukunft der Autobahnen: „Wir stoßen an Grenzen“

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