Weniger Zinsen, weniger Spenden
Die Spenden und Ausschüttungen der Sparkassen in Westfalen-Lippe sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Hintergrund ist die Niedrigzinsphase.
2017 stellten die westfälischen Sparkassen insgesamt rund 152 Millionen Euro an Spenden bzw. An Ausschüttungen an kommunale Träger bereit. Seitdem ist diese Summe spürbar gesunken: Die Jahresbilanz 2018 weist 143 Millionen Euro für diesen Posten aus, 2019 waren es 132 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr, 2020, haben die 57 Sparkassen in der Region lediglich 108 Millionen Euro gespendet, gestiftet oder an ihre Träger ausgeschüttet.
Grund für diese Entwicklung sei die veränderte Ertragssituation der Sparkassen, sagt Andreas Löbbe, Sprecher des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe: „Die Niedrigzinsphase hat zu Verschiebungen im Geschäftsmodell der Sparkassen geführt. Die fehlenden Zinsüberschüsse können nur in Teilen durch Provisionen und durch die Sparmaßnahmen der Institut ausgeglichen werden.“
Wie hoch die Ausschüttungen an die Kommunen als Träger der Geldinstitute und auch die Spenden jährlich ausfallen, entscheiden die Verwaltungsräte der Sparkassen. „Im Zuge der allgemeinen Sparmaßnahmen wird auch in diesem Bereich genau hingeschaut. Es wird beispielsweise beim Sponsoring von Sportveranstaltungen oder kulturellen Projekten versucht, Doppelförderungen zu vermeiden. Unter Umständen kann ein Projekt auch nicht mehr im vollen Umfang unterstützt werden“, berichtet Löbbe. Ähnliches gelte für die Ausschüttungen an die Kommunen als Träger der Sparkassen. „Auch hier entscheiden die Verwaltungsräte vor Ort und mit Blick auf die Geschäftslage der Sparkasse, in welcher Höhe eine Ausschüttung vertretbar ist.“
wsp