25.05.2022

Westfalen auf der größten Industrieschau

Nach zwei Jahren Pandemiepause präsentieren sich auf der Hannover Messe zahlreiche Unternehmen aus Westfalen. Die wichtigsten Themen sind Digitalisierung, Energieversorgung und Klima.

Die Region Ostwestfalen-Lippe ist traditionell stark auf der Messe, die in diesem Jahr vom 30. Mai bis 2. Juni stattfindet, vertreten. Zum Beispiel haben sich 24 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Netzwerke an einem gemeinsamen OWL-Gemeinschaftsstand zusammengefunden. Unter dem Motto „Aus dem Netzwerk – in den Mittelstand“ zeigen sie Ansätze und Lösungen für die Industrie von morgen, teilt die OstWestfalenLippe (OWL) GmbH mit. Gemeinsam mit der owl maschinenbau und der it‘s OWL Clustermanagement GmbH organisiert die OWL GmbH den Auftritt.

„Mit dem Spitzencluster it‘s OWL positioniert sich Ostwestfalen-Lippe immer stärker als Hightech-Standort und Vorreiter für die industrielle Transformation im Mittelstand. Der Gemeinschaftsauftritt auf der Hannover Messe ist dafür eine hervorragende Visitenkarte und bestes Standortmarketing. Hier können wir zeigen, welche Innovationskraft die Region in Wirtschaft und Wissenschaft zu bieten hat. Nach zwei Jahren ohne Hannover Messe in Präsenz rechnen wir mit einer hohen Aufmerksamkeit bei Experten, Entscheidungsträgern und Multiplikatoren“, erläutert Wolfgang Marquardt, Prokurist der OstWestfalenLippe GmbH, die Erwartungen an den Messeauftritt.

Schleifen mit künstlicher Intelligenz

Bei den Ausstellern aus OWL stehen vor allem Big Data und maschinelles Lernen, intelligente Produkte und neue Geschäftsmodelle, nachhaltige Wertschöpfung und die Arbeitswelt der Zukunft im Fokus, heißt es weiter. So präsentieren die Universität Bielefeld und das Unternehmen Kannegiesser, Anbieter für Wäschereitechnik aus Vlotho, Lösungen, um verschmutzte und kontaminierte Wäsche durch künstliche Intelligenz automatisch sortieren zu lassen. Dabei soll die Wäsche ohne direkten menschlichen Kontakt für den Waschvorgang vorbereitet werden. Das erleichtert nicht nur die Arbeit der Angestellten sondern schützt sie auch beim Umgang mit zum Beispiel kontaminierter Krankenhauswäsche.

Der RoboGrinder setzt auf künstliche Intelligenz, um einen bisher rein händischen Schleifprozess zu automatisieren. Foto: David Gense / Fraunhofer IEM

Der RoboGrinder setzt auf künstliche Intelligenz, um einen bisher rein händischen Schleifprozess zu automatisieren. Foto: David Gense / Fraunhofer IEM

Das Fraunhofer-Institut für Entwurfstechnik Mechatronik (IEM) aus Paderborn hat ein intelligentes Schleifsystem entwickelt, mit dem die Bearbeitung komplexer Werkstoffe um bis zu 40 Prozent schneller erfolgt als mit konventionellen Methoden, teilt das Fraunhofer IEM mit. Industriepartner für den „RoboGrinder“ ist die Firma Düspohl Maschinenbau aus Schloss Holte. Dort werden wichtige Werkzeuge für die Ummantelung etwa von Fensterrahmen produziert. „Unsere Kunden aus der Bauelemente- und Möbelindustrie produzieren mit unseren Maschinen eine riesige Anzahl an Varianten, wie auch Kleinstserien. Dabei müssen sie schnell und einfach auf Gegebenheiten neuer Aufträge reagieren können. Das intelligente Schleifsystem ist somit ein wichtiger Baustein für die Automatisierung. Wir entwickeln den mit dem Fraunhofer IEM konzipierten Prototypen künftig zu konkreten Produkten weiter“, sagt Uwe Wagner, Geschäftsführer von Düspohl.

220 Unternehmen aus NRW

Die Hannover Messe gilt als größte Industrieschau der Welt. Insgesamt präsentieren in diesem Jahr rund 2.500 Aussteller aus 53 Ländern ihre Neuheiten. Aus Nordrhein-Westfalen nehmen über 220 Firmen teil, darunter zahlreiche Unternehmen aus der Region. Die Messe kann nach 2019 zum ersten Mal wieder in gewohnter Form stattfinden. 2020 war die Industrieschau in Niedersachsens Landeshauptstadt wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden, 2021 fand nur eine abgespeckte Version statt.

jueb/wsp

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