
Westfalens (un)sichtbares Erbe
Die LWL-Kulturstiftung hat eine Zwischenbilanz des Themenjahres „POWR! Postkoloniales Westfalen-Lippe“ gezogen und kündigt weitere Veranstaltungen an.
Rund 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten im ersten Halbjahr 2024 unter anderem Kaffeezeremonien und Musical-Aufführungen, Performances, Festivals und Ausstellungen oder hörten zum Beispiel auch Podcasts zum Thema. Bis Ende des Jahres laden mehr als 140 weitere Angebote ein, die sich mit der kolonialen Vergangenheit der Region und ihren Auswirkungen auf die heutige Gesellschaft beschäftigen. Darunter sind Theaterstücke und Performances, eine Denkmalenthüllung, Diskussionsveranstaltungen, Stadt- und Ausstellungsrundgänge in verschiedenen Städten.
Ausstellung zum kolonialen Erbe
Neben der großen Ausstellung „Das ist kolonial. Westfalens (un)sichtbares Erbe“ im LWL-Museum Zeche Zollern in Dortmund richtet das LWL-Freilichtmuseum Hagen mit der Schau „Macheten, Tabak, Edelsteine“ (bis 31.10.) und einem Themenweg mit 15 Stationen den Blick auf die kolonialen Spuren in Handwerk und Gewerbe. Das LWL-Preußenmuseum in Minden zeigt mit der Ausstellung „Auf schwankenden Planken. Preußen auf See“ (bis 19.1.2025) die damalige Seefahrtgeschichte und die Verbindungen der preußischen Expansionspolitik zu ehemaligen Kolonien.
Zwei Podcasts widmen sich dem Kolonialismus: #Postkolonialismus ist der Podcast des LWL zum Themenjahr. Interviewpartner aus Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft sprechen unter anderem über Kolonialismus im Klassenzimmer und im Film, über Lebensmittel und deren Lieferketten und postkoloniale Spuren im Alltag. In „Westfalia – Westfalen und der Kolonialismus. Ein fiktiver Hörspiel-Podcast mit echten Expertinnen und Experten“ vom LWL-Medienzentrum für Westfalen werden koloniale Themenbereiche aufgegriffen, angelehnt an die Lebensgeschichte des Münsterländer Kolonisten Heinrich Schulte Altenroxel. Szenische Elemente und Infoparts sowie O-Töne von Expertinnen und Experten erläutern die bis heute andauernde postkoloniale Wirkung.
Im Herbst sollen zudem künstlerische Darbietungen aus den Urbanen Künsten vom Verein Pottporus e.V. in Herne sowie Tanz-Performances vom Kreativ-Haus Münster e.V. an verschiedenen Orten in Westfalen neugierig machen. Eine weitere Ausstellung im LWL-Museum Zeche Nachtigall in Witten wird ab Herbst 2024 die postkolonialen Bezüge von Rohstoffen untersuchen.
Weitere Informationen zu Veranstaltungen und Angeboten hier.
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