13.04.2011

Westfälische Freilichttheater starten in die Saison: Kostendruck durch Frequenzversteigerungen

Westfalen (wh). Vor den ersten Premieren im Mai müssen sich die westfälischen Freilichtbühnen nicht nur mit Proben und der Programmplanung auseinandersetzen, sondern auch mit der Finanzierung ihrer Naturtheater.
Die Zuschauerzahlen in den Sommertheatern sind seit Jahren konstant. Bis zu eine Millionen Menschen besuchen bei gutem Wetter pro Saison allein die 90 im Verband Deutscher Freilichtbühnen (VDF) organisierten Naturbühnen. Etwa 300.000 Gäste zählten im vergangenen Jahr die 17 westfälischen VDF-Theater. "Das Theater unter freiem Himmel ist immer noch etwas Besonders", erklärt VDF-Geschäftsführer Reinhard Jansen den Zuspruch.
Trotz der guten Auslastung ist die Finanzierung der Freilichttheater oftmals schwierig. Neben den Eintrittsgeldern, sind es vor allem Sponsoren und Einrichtungen wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), die den Betrieb der Bühnen sichern. "Hinzu kommt der ehrenamtliche Einsatz der Mitarbeiter", sagt Reinhard Jansen. "Alle Beteiligten der VDE-Theater arbeiten kostenlos."
Was den Freilichttheatern kurz vor dem Start in die neue Saison besonders zu schaffen macht, sind die Frequenzversteigerungen der Bundesnetzagentur, die viele Bühnen dazu zwingt, ihre Mikrofonanlagen umzurüsten. "Allein für die Freilichtbühne Coesfeld rechnen wir mit Kosten in Höhe von 65.000 Euro", so Jansen. In wie weit sich der Bund daran beteiligt, ist bislang unklar.
Trotz der finanziellen Hürden bestreiten auch 2011 sämtliche VDF-Bühnen in Westfalen die neue Saison. Neben Familienstücken wie "Jim Knopf" (Freilichtbühne Billerbeck) oder "Urmel aus dem Eis" (Westfälische Freilichtspiele auf der Waldbühne Heessen in Hamm), sind es vor allem Klassiker wie "Die Dreigroschenoper" (Münsterländische Freilichtbühne Greven-Reckenfeld) oder "Ein Sommernachtstraum (Goethe-Freilichtbühne Porta Westfalica), die das Programm bestimmen. Den Auftakt macht am 7. Mai "Ronja Räubertochter" bei den Festspielen Balver Höhle.

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