Westfälischer Forscher untersucht Meteoriten von Chelyabinsk
Münster (wh). Prof. Dr. Addi Bischoff von der Universität Münster analysiert den Meteoriten von Chelyabinsk, dessen Einschlag im Februar 2013 in Russland für Verwüstung sorgte: Knapp 1500 Menschen wurden verletzt, rund 3700 Gebäude wurden beschädigt.
Auf ein Alter von 4,56 Milliarden Jahre schätzt der Münsteraner Mineraloge die glitzernde, 2,5 Zentimeter große Gesteinsprobe des Meteoriten. Seine Untersuchungen haben unter anderem ergeben, dass der Asteroidenkörper, von dem sich der Brocken löste, bereits durch Kollisionen beschädigt wurde – ein recht gewöhnliches Forschungsobjekt für Prof. Bischoff. Seine Erkenntnisse stellt er im Juli 2013 bei einer Konferenz in Kanada vor.
Der Mineraloge ist international bekannt für seine Forschungsarbeiten zu Meteoriten. Aus diesem Grund senden ihm Museen regelmäßig Proben, deren Material und Struktur er untersucht. "Mich fasziniert, dass es sich bei Meteoriten um die ältesten Gesteinsarten überhaupt handelt. Durch die Untersuchungen erfahren wir mehr über die Geburtsstunde der Materie", beschreibt der Wissenschaftler sein Interesse.
Das Institut für Planetologie an der Universität Münster besitzt eine der größten Meteoritensammlungen weltweit. Einige Stücke sollen künftig im neuen Geomuseum in Münster ausgestellt werden.