Tausende Wahlhelfer werden von den westfälischen Städten gesucht. Foto: Timo Klostermeier, pixelio.de
12.05.2021

Wettbewerb um Wahlhelfer

Die westfälischen Städte suchen für die Bundestagswahl tausende Wahlhelfer. Den Freiwilligen winkt nicht nur ein „Erfrischungsgeld“, sondern auch ein Impfangebot. Wann das kommt, ist jedoch noch unklar.

Rund 4000 Wahlhelfer benötigt die Stadt Dortmund zum Einsatz in Wahllokalen und Briefwahlzentren bei der Bundestagswahl am 26. September. Aufgrund der Corona-Pandemie werde die Wahl „unter besonderen Bedingungen stattfinden“. Spuckschutzwände und Desinfektionsmittel in den Wahlräumen zählen zu den Vorsichtsmaßnahmen. Außerdem weist die Stadt Dortmund darauf hin, dass die Freiwilligen ein Angebot für eine Corona-Schutzimpfung erhalten. So zählen die Wahlhelfer zur Priorisierungsgruppe 3, für die nun Termine in den Impfzentren freigegeben werden. Spätestens bis zum Wahltag sollen sie vollständig geimpft sein. 

Unklar ist aber, wann genau die Helfer dran sind. Auch das NRW-Gesundheitsministerium macht auf Anfrage des WESTFALENSPIEGEL hierzu keine konkreten Angaben und bremst die Erwartungen. Das Land könne nicht allen Personen der Priorität 3 gleichzeitig ein Impfangebot machen. Gerade im Mai stünden zunächst zahlreiche Zweitimpfungen an. Im Einzelfall könnten die Wahlhelfer profitieren, wenn Impfstoff übrig bleibe.

Termine für die Corona-Schutzimpfung sind begehrt. Foto: pixabay

Termine für die Corona-Schutzimpfung sind begehrt. Foto: pixabay

Die Städte in Westfalen sind sich offenbar uneinig, ob bei der Anwerbung von Freiwilligen ausdrücklich auf das Impfangebot hingewiesen werden soll. So verzichten Städte wie Siegen und Münster darauf, mit diesem Argument zu werben. Es gäbe noch nicht ausreichend Klarheit, wie die Impfung der Wahlhelfer abgewickelt werden könne, heißt es aus der südwestfälischen Stadt. Bielefeld, Bottrop oder eben auch Dortmund machen Interessierte hingegen darauf aufmerksam. Im Bielefelder Wahlamt seien bereits mehr Meldungen als bei vergangenen Wahlen eingegangen, heißt es von der Stadtverwaltung. Ob dies ausschließlich an dem Impfangebote liege, kann jedoch nicht sicher gesagt werden. Auch die Erhöhung des sogenannten Erfrischungsgeldes könnte dort einen Ausschlag gegeben haben, erklärt eine Stadtsprecherin. So zahlt Bielefeld mit 80 Euro eine vergleichsweise hohe Aufwandsentschädigung; hinzu kommen unter Umständen Zuschläge. In Münster liegt diese finanzielle Anerkennung für das Ehrenamt bei gerade einmal 35 Euro. 

wsp

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