Der ICE 3neo ist zwischen Dortmund und Frankfurt/Main unterwegs. Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben
06.12.2023

Wichtige Zugverbindung fällt weg

Am kommenden Sonntag, 10. Dezember, wechselt der Bahnfahrplan. Das bringt nicht nur Vorteile. Der RE11 zwischen Hamm und Düsseldorf wird vorerst eingestellt. 

Ziel der Deutschen Bahn ist es, mit dem neuen Fahrplan das Angebot an ICE-Verbindungen zwischen dem Rheinland und Berlin zu stärken. Durch zusätzliche Linien werde es 20 Prozent mehr Sitzplätze in den Zügen auf der Strecke zwischen den Regionen geben, heißt es. Auch für Bielefeld werden 40 Prozent mehr ICE-Halte von und nach Berlin angeboten. Doch nicht für alle Fahrgäste sind das gute Nachrichten. Die neue ICE-Linie 19 ab Köln Hbf hält in Wuppertal, Hagen, Bielefeld und Hannover, rauscht aber durch den Hammer Hbf – einer der wichtigsten Knotenpunkte im Bahnnetz.

Diese Regelung sei das Ergebnis politischer Auseinandersetzungen, schreibt der Westfälische Anzeiger. So sei ursprünglich geplant gewesen, dass diese Linie zwischen Rhein und Spree nur in Hamm und Hannover halte. Dann aber setzten Bielefeld, Hagen und Wuppertal die Stopps durch – zu Ungunsten von Hamm. In Hamm wiederum entfällt auf einer neuen zweistündlichen ICE-Linie von Berlin in Richtung Köln/Bonn das Kuppeln zweier Zugteile. Das verkürzt die Fahrtzeit, nimmt Fahrgästen aber die Möglichkeit von Berlin kommend ohne Umstieg in Richtung Düsseldorf weiterzufahren.

Auswirkungen auf Regionalverkehr

Auch im Regionalverkehr ändert sich manches. Bei einigen „RE-Linien“, verschieben sich Abfahrtszeiten, um dem Fernverkehr Platz zu machen. Das Bahnunternehmen National Express dünnt mit dem Fahrplanwechsel das Angebot aus. Die Linie RE 11, bekannt auch als Rhein-Ruhr-Express, wird ab dem 10. Dezember zwischen Hamm Hbf und Düsseldorf Hbf eingestellt; die Linie fährt dann lediglich zwischen Hamm und Kassel-Wilhelmshöhe.

Damit fällt auf der stark nachgefragten Strecke durch das Ruhrgebiet eine Linie weg. Als Grund nennt National Express die „angespannte Personalsituation“. Pendlern dürfte diese Situation wohl bekannt sein: In den vergangenen Wochen und Monaten wurden sie immer wieder von Zugausfällen auf den National-Express-Linien überrascht. Der reduzierte Fahrplan soll nun helfen, Krankmeldungen des Personals besser auffangen zu können und die Zugverbindungen auf den verbliebenen Linien zu stabilisieren, heißt es von dem Unternehmen.

Wie lang der Ausfall der RE11-Linie zwischen Hamm und Düsseldorf dauern wird, ist unklar. Im Januar und Februar ist die Strecke zwischen Dortmund und Essen ohnehin wegen Bauarbeiten gesperrt. Während der Verband Nahverkehr Westfalen-Lippe davon spricht, dass das reduzierte Angebot bis Mai 2024 gilt, hält es der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr für nicht ausgeschlossen, dass der Ausfall längere Zeit dauern werde, schreibt der Westfälischer Anzeiger.

Schnellere Verbindungen in Richtung Berlin

Die Verbindungen zwischen Münster und Berlin starten mit dem Fahrplanwechsel zu etwas veränderten Zeiten. Neu ist auch, dass alle Verbindungen mit ICE gefahren werden. Im Vergleich zum alten Fahrplan ist die Fahrt nach Berlin um rund 20 Minuten schneller. Aus der Hauptstadt zurück nach Münster geht es ab dem 10. Dezember sogar 25 Minuten schneller.

Auch die Fahrzeit auf der zweistündlichen Intercity-Linie Berlin nach Amsterdam über Osnabrück und Rheine verkürzt sich – um rund 30 Minuten. „Dies wird durch den Einsatz von Mehrsystemlokomotiven, durch die der zeitraubende Lokwechsel an der Grenze entfällt, und ein neues Haltekonzept auf dieser Linie erreicht“, erklärt die Deutsche Bahn. Von Rheine aus erreicht man die niederländische Metropole künftig in nur noch zwei Stunden und 25 Minuten. Nach Berlin sind es ab hier ebenfalls nur noch drei Stunden und 25 Minuten.

Mit Beginn des neuen Jahres stärkt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr die Verbindungen zwischen dem nördlichen und dem zentralen Ruhrgebiet. Die neue „Vest-Ruhr-Express“ RE41 verkehrt täglich im Stundentakt zwischen Haltern am See, Marl-Sinsen, Recklinghausen und Bochum. Ursprünglich war der Start der Linie zum Fahrplanwechsel geplant. Bedingt durch Baustellen wird der Betrieb nun am 7. Januar 2024 aufgenommen.

aki, wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin