„Wichtiges Zeichen“
Ein europaweiter Antisemitismus-Gipfel der Oberbürgermeister findet in diesen Tagen in Dortmund statt.
Zu Gast beim „European Mayors Summit against Antisemitism“ sind Oberbürgermeister und Bürgermeister aus 20 Ländern, bedeutende Vorsitzende und Vertretungen jüdischer Organisationen sowie Antisemitismusbeauftragte und Abgesandte der Bundesregierung. Sie tauschen sich aus, wie der soziale Zusammenhalt, Toleranz und gegenseitiges Verständnis auf lokaler Ebene europaweit gestärkt werden kann. Diskussionen und kulturelle Veranstaltungen finden unter anderem am Phoenixsee, der jüdischen Kultusgemeinde und im BVB-Stadion statt. Dort werden vorbildliche Projekte, wie zum Beispiel das Engagement des BVB gegen Antisemitismus vorgestellt. Das Treffen war bereits seit langem geplant. Nach den Angriffen der Terrororganisation Hamas auf Israel sei der Austausch aber noch wichtiger und ein „wichtiges Zeichen für die Stadtgesellschaft“, sagte Leonid Chagra, Geschäftsführer der jüdischen Kultusgemeinde in Dortmund
Ehre für Paul Hirsch
Am frisch sanierten Dortmunder Rathaus wurde am Donnerstag im Rahmen des Antisemitismus-Gipfels ein Gemälde von Paul Hirsch enthüllt, dem einzigen jüdischen Bürgermeister der Stadt. Während seiner Amtszeit ab 1925 machte er Dortmund durch Eingemeindungen zur Großstadt. Der Sozialdemokrat wurde 1932 aus de Amt gedrängt, die Nationalsozialisten übernahmen ein Jahr später die Macht in Dortmund. Hirsch zog nach Berlin, wo er 1940 in einem sogenannten Judenhaus an Unterernährung starb.
Der Antisemitismus-Gipfel wird vom „Combat Antisemitism Movement“ und dem „Center for Jewish Impact“ veranstaltet und findet nach Treffen in Frankfurt (2021) und Athen (2022) nun zum dritten Mal statt.
wsp