Viele Stände, viele Menschen: Der Bielefelder Weihnachtsmarkt. Foto: Bielefeld Marketing GmbH
20.08.2020

Städte kämpfen um Weihnachtsmärkte

Der Soester Weihnachtsmarkt zählt über die Region hinaus zu den beliebtesten Zielen in der Adventszeit. Trotz Corona soll der Markt auch in diesem Jahr stattfinden. Andere Städte zögern noch und manche Veranstalter haben Weihnachtsmärkte bereits abgesagt.

Mit kreativen Ideen soll der Weihnachtsmarkt in der Soester Altstadt vom 23. November bis 22. Dezember ermöglicht werden, kündigt die Wirtschaft und Marketing Gesellschaft Soest als Veranstalter an. Ein Hygiene-Konzept mit Maskenpflicht, Abstandsregeln und einer Lenkung von Besucherströmen sei die Grundlage, um Erlassen zur Corona-Pandemie Rechnung zu tragen. 

„Alle Beteiligten sind sich der Bedeutung gerade dieser Veranstaltung am Jahresende, insbesondere auch für Gastronomie und Einzelhandel, bewusst und werden alles Erdenkliche dazu beitragen, Soestern und Gästen der Stadt das beliebte weihnachtliche Ambiente zu bescheren“, heißt es vom Veranstalter.

„Weihnachtsmarkt-Gipfel“ in Hamm

Die Weihnachtsmärkte sind nicht nur für die Budenbetreiber wichtig. Glühwein, Mandelduft und Kunsthandwerk ziehen im Dezember viele zusätzliche Besucher in die Innenstädte. Bis zu 2,5 Millionen zählt der Dortmunder Weihnachtsmarkt Schätzungen zufolge in guten Jahren. Die Städte hoffen noch darauf, dass die Märkte zumindest in abgespeckter Form möglich sind. Daher lädt die Stadt Hamm nun zu einem „Weihnachtsmarkt-Gipfel“. „Die Städte im Ruhrgebiet wollen sich abstimmen, unter welchen Voraussetzungen Weihnachtsmärkte möglich sein werden“, sagt Stadtsprecher Lukas Huster.

Der Weihnachtsmarkt in der Soester Altstadt ist überregional bekannt. Auch in diesem Jahr soll der Markt stattfinden. Foto: Soest Marketing

Der Weihnachtsmarkt in der Soester Altstadt ist überregional bekannt. Auch in diesem Jahr soll der Markt stattfinden. Foto: Soest Marketing

In Hamm wurden bereits Pläne geschmiedet. Fest steht: Partys, Live-Musik und eine Eislaufbahn wird es in diesem Jahr auf dem Marktplatz nicht geben. An einem Weihnachtsmarkt mit besinnlicher Atmosphäre will die Stadt jedoch unbedingt festhalten. „Es ist eine Tradition, die für die Menschen in Hamm und auch für die Einzelhändler wichtig ist“, so Huster.

Auch die Stadt Bielefeld hält bei allen Unsicherheiten an den Plänen für einen Markt fest. „Einigkeit besteht darin, dass Weihnachtsmärkte wichtig für die Attraktivität der Innenstädte sind und auch eine enorme wirtschaftliche Bedeutung für Schausteller und Gastronomen haben“, heißt es von Bielefeld Marketing. Münster und Dortmund arbeiten derzeit ebenfalls an Konzepten für Abstands- und Hygieneregeln, um den Weihnachtsmarkt zu ermöglichen. Die endgültige Entscheidung für oder gegen die Veranstaltungen werde zu einem späteren Zeitpunkt je nach Infektionslage getroffen.

Kleine Weihnachtsmärkte abgesagt

In den vergangenen Wochen entschieden sich aber auch mehrere Initiativen in den Stadtbezirken von Hamm und Umgebung dafür, die Weihnachtsmärkte abzusagen. Die Einhaltung von Abständen sei kaum möglich und die Verantwortung für mögliche Infektionen zu groß, lautet der Tenor dort, berichtete kürzlich der Westfälische Anzeiger.

Gerade kleinere Weihnachtsmärkte an besonderen Orten haben sich in den vergangenen Jahren zu Anziehungspunkten entwickelt. Einer davon ist der Velener Waldweihnachtsmarkt, der an mehreren Adventswochenenden auf dem Landgut Krumme stattfindet. Eine verlässliche Planung sei zum jetzigen Zeitpunkt auch dort corona-bedingt nicht möglich, geben die Veranstalter in einer Nachricht auf der Website bekannt. Dennoch geben sie sich kämpferisch: „Wir geben den Zauber der Vorweihnachtszeit nicht auf und arbeiten auf die Durchführung hin.“

aki/wsp

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