16.10.2019

Wirtschaft wächst in Südwestfalen besonders stark

Südwestfalen bleibt die wachstumsstärkste Wirtschaftsregion in Nordrhein-Westfalen. Positive Wirtschaftsdaten kommen auch aus Ostwestfalen-Lippe.

In Südwestfalen stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf zwischen 2008 und 2017 um 25,4 Prozent. Landesweit verzeichneten die Statistiker nur einen Anstieg von 18,4 Prozent. Das geht aus den Regionalwirtschaftlichen Profilen der NRW.Bank hervor. „Die starke Konjunktur in Südwestfalen hat ihren Ursprung in der Industrie. In keiner anderen Wirtschaftsregion hat die Branche einen höheren Anteil an der Wertschöpfung“, erklärt Gabriela Pantring, Mitglied des Vorstands der NRW.Bank. 

Auch in Ostwestfalen-Lippe lag das Wachstum beim BIP pro Kopf mit 24,4 Prozent deutlich über dem Durchschnitt. Allerdings hat ein Kreis aus dem Münsterland das stärkste Wachstum bei diesem Indikator zu verzeichnen. In Borken legte das BIP pro Kopf um fast 34 Prozent zu.

Viele Patentanmeldungen in OWL

In Ostwestfalen-Lippe wurden zudem überdurchschnittlich viele Patentante angemeldet. Im Jahr 2016, aus dem die aktuellsten Daten stammen, waren es 140 Patente je 100.000 Ssozialversicherungsbeschäftigte, fast doppelt so viele im NRW-Durchschnitt.

Positiv entwickelte sich auch der Arbeitsmarkt. In den vergangenen zehn Jahren ist die Arbeitslosigkeit in allen Teilregionen zurückgegangen. Die niedrigste Quote hat das Münsterland  mit 3,8 Prozent. Hier gab es auch den stärksten Beschäftigungszuwachs: 2018 waren mit 634.000 rund 119.000 Sozialversicherungspflichtige mehr in Arbeit als zehn Jahre zuvor (+23,1%).  Landesweit lag das Wachstum bei 17,9 Prozent.

Einige Regionen in Westfalen haben auch bei den Industrieumsätzen besonders positive Zahlen. So sind diese in Ostwestfalen-Lippe deutlich stärker gewachsen als im Landesdurchschnitt. Während das Wachstum zwischen 2009 und 2018 NRW-weit bei 27,7 Prozent lag, waren es in OWL 39,9 Prozent, gefolgt von Südwestfalen (38,5 Prozent).  

Ruhrgebiet holt auf

Erstmals seit fünf Jahren ist die Wirtschaft des Ruhrgebiets zuletzt stärker gewachsen als im Landesdurchschnitt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2017 um 3,1 Prozent höher als im Vorjahr (NRW: 3,0 Prozent), so die NRW Bank. Damit habe das Ruhrgebiet den langjährigen Wachstumsrückstand zum gesamten Bundesland zwar wettmachen können, in vielen Bereichen hinkt das Revier aber dennoch hinterher. So erreicht der Wohlstand, gemessen am BIP pro Kopf, nur 84 Prozent des NRW-Durchschnitts. Außerdem bleibt das Ruhrgebiet bei der Arbeitslosigkeit mit einer Quote von 8,8 Prozent Schlusslicht bei den Wirtschaftsregionen in NRW.

wsp

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