19.04.2021

„Wirtschaftlicher Fußabdruck“

Tönnies hat in einem Gutachten ausrechnen lassen, welche Wertschöpfung das Unternehmen für Ostwestfalen erwirtschaftet. Der Fleischkonzern will im Jubiläumsjahr seine Leistungen offensiver darstellen.

Diese seien beträchtlich, heißt es in Presseberichten: Der Nutzen für die Region, der durch Tönnies ausgelöst würde, liege bei jährlich mindestens 325 Millionen Euro, zitiert die Süddeutsche Zeitung aus dem Gutachten des Ökonomen Prof. Dr. Manfred Schwaiger von der Ludwig-Maximilian-Universität München.  Die direkte und indirekte Wertschöpfung summiere sich insgesamt sogar auf 1,5 Milliarden Euro. Ohne den Schlachtkonzern würde der Kaufkraftindex im Kreis Gütersloh von 103,4 auf 97,2 fallen. Auf der anderen Seite liegen die Lasten in Höhe von etwa 6,5 Millionen Euro im Jahr, die Tönnies in der Region verursacht. 

Gewinne wurden geschätzt

In dem Gutachten ging es darum, den „wirtschaftlichen Fußabdruck“ eines Unternehmens in der Region zu dokumentieren, zitiert die Süddeutsche Zeitung den Wissenschaftler. Schwaiger hatte bei seiner Forschung jedoch keinen Zugriff auf die Bilanzen von Tönnies. Die Gewinne wurden geschätzt, ebenso die Gewerbesteuerzahlungen. Auch bei Kommunen, der IHK Bielefeld und unter anderem auch Interessenvertretungen von Landwirten recherchierte der Ökonom. 

Tönnies hat kürzlich eine Regionalkampagne gestartet. Als Folge des großen Corona-Ausbruchs im Sommer 2020 hat der Konzern Produktionsmitarbeiter fest eingestellt und sich stärker für Wohnraum engagiert. Dies will das Unternehmen mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück nun stärker nach außen darstellen. Als symbolische Erneuerung hat der Großschlachter und Fleischverarbeiter auch die bekannte Tiergruppe, die als Werbefigur über dem Tiefkühllager angebracht war, entfernen lassen.

wsp

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