21.08.2023

Wisentverein stellt Insolvenzantrag

Der Trägerverein der Wisent-Welt-Wittgenstein hat einen Insolvenzantrag gestellt. Hintergrund des Insolvenzantrags seien Klagen von zwei Waldbesitzern, die jährlich über 250.000 Euro vom Verein für eigene Wisentranger fordern, so der Verein.

„Für uns stand und steht das Wohl der Wisente im Fokus. Mit dem Antrag wollen wir das in Westeuropa einzigartige Artenschutzprojekt sichern und den Schutz der Wisente weiterhin gewährleisten“, erklärte der Vorsitzende Bernd Fuhrmann. Ohne ein Insolvenzverfahren würden die Forderungen der klagenden Waldbesitzer eine finanzielle Last darstellen, die das sofortige Ende der nachhaltigen und vor allem langjährigen Arbeit des Vereins bedeuten – und damit auch des Schutzes der Tiere, heißt es weiter. Zudem soll der Insolvenzantrag gewährleisten, dass Gehälter gezahlt und die Wisent-Wildnis in Wingeshausen weiter geöffnet bleiben könne, teilt der Verein mit.


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In Siegen-Wittgenstein gibt es seit rund zehn Jahren eine freilebende Wisentherde.  Die Wiederansiedlung der großen Rinder ist ein europaweit einzigartiges Projekt. Doch weil die Tiere Bäume auch im Hochsauerlandkreis schädigten, klagten einige Waldbauern aus dem Sauerland gegen den Trägerverein. Das Oberlandesgericht Hamm urteilte schließlich, dass der Trägerverein der Wisent-Welt-Wittgenstein dafür sorgen müsse, dass keine weiteren Schäden an den Bäumen der klagenden Waldbauern auftreten.

Runder Tisch verhandelt über Fortsetzung

Das Projekt steht aktuell auf der Kippe. Naturschutzverbände und der Trägerverein aber auch der Kreistag in Siegen-Wittgenstein wollen die Wisente weiter frei durch die Wälder streifen lassen. Doch dafür müssten sie den Bewegungsradius der Rinder wirksam einschränken und die zotteligen Vierbeiner von den Flächen der sauerländischen Waldbauern fernhalten. Ein runder Tisch mit allen Beteiligten soll eine Lösung finden, wie die Tiere weiter in Siegen-Wittgenstein leben können.

jüb, wsp

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