21.12.2012

Wissenschaftsjahr 2012: Innovationen und Forschungsprojekte an den westfälischen Hochschulen

Westfalen (wh). Die westfälischen Hochschulen haben in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe von bedeutsamen Forschungsprojekten und Innovationen präsentiert, die zu den Höhepunkten des Wissenschaftsjahres 2012 gehören. In unserem Jahresrückblick stellen wir einige vor.

Bochum. Internationaler Standard aus Bochum: An der Ruhr-Universität haben IT-Experten einen Hacker-Schutz für Alltagsgeräte wie Autoschlüssel oder Handys entwickelt, der als nicht knackbar gilt und zudem sehr günstig ist. Der Lohn für die jahrelange Forschungsarbeit: Das Verschlüsselungsverfahren "Present" wurde mit der ISO-Norm ausgezeichnet und ist damit internationaler Standard. Nun wird das System weltweit in der Logistik, in Fahrzeugen und Maschinen sowie in der Medizintechnik eingesetzt.
http://bit.ly/12rr506

Bocholt. An einer neuen Art von Zahnbürste forschen Wissenschaftler der Westfälischen Hochschule. Das Reinigungsgerät kopiert die Struktur einer Schneckenzunge und soll mit seinen feinen Raspeln Zahnzwischenräume besser säubern als herkömmliche Zahnbürsten. Die Ergebnisse der ersten Prototypen seien so gründlich, dass die spezielle Reinigung nur drei Mal pro Woche durchgeführt werden müsse, um Zähne und Zahnfleisch dauerhaft zu schützen, heißt es von Seiten der Hochschule.
http://bit.ly/ZlmA8Q

Bielefeld. Ein "mitdenkendes" Navigationsgerät hat Christian Brüggemann, Student der Wirtschaftsmathematik an der Universität Bielefeld, entwickelt " und damit den renommierten "Microsoft Imagine Cup" gewonnen. Sein System mit dem Namen "Greenway" errechnet bei Stau-Gefahr individuelle Wege für jeden Autofahrer und verhindert dadurch verstopfte Straßen. Simulationen haben bereits ergeben, dass sich in Großstädten auf diese Weise die Verkehrsgeschwindigkeit verdoppeln lässt und der Kraftstoffverbrauch um 20 Prozent reduziert wird.
http://bit.ly/ZTF27m

Münster. Abgepacktes Fleisch länger haltbar machen " das ist das Ziel des Forschungsprojektes "Safe-Pack" an der Fachhochschule Münster. Die Wissenschaftler wollen dafür eine neuartige Verpackungsfolie entwickeln, die das Wachstum von Mikroorganismen hemmt und so die Lebensmittelsicherheit erhöht. Der Weg zum "Safe-Pack" führt über wasserabweisende Kunststoffe mit einer hohen Dichte positiver Oberflächenladung. Diese Materialien sollen an der FH Münster so weiterentwickelt werden, dass sie zukünftig zur Beschichtung von Fleischverpackungen eingesetzt werden können.
http://bit.ly/UTf52g

Witten. Rund 30 Prozent aller bettlägerigen Menschen leiden an Druckgeschwüren, die nicht nur schmerzhaft sind, sondern auch den Allgemeinzustand der Patienten verschlechtern. Ein intelligentes Anti-Dekubitussystem der Universität Witten-Herdecke soll diese Quote reduzieren. Die Wissenschaftler des Departments für Pflegewissenschaft haben dafür eine Software entwickelt, die in Verbindung mit einer Luftkammer-Matratze druckbelastete Stellen erkennt und den Patienten automatisch weich lagert. Das System soll vor allem in Kliniken und Altenheimen, aber auch bei der häuslichen Pflege zum Einsatz kommen. Nach Angaben der Uni Witten-Herdecke haben bereits zahlreiche stationäre Einrichtungen Interesse an dem neuen Produkt.
http://bit.ly/SYHGqD

Detmold. Ein Straßenbelag, der Autoabgase filtert und in unschädliche Salze verwandelt: Was zunächst nach Science Fiction klingt, wird nun erstmals in Detmold eingesetzt. Unter wissenschaftlicher Begleitung der Hochschule Ostwestfalen-Lippe wird der "grüne Beton" am Detmolder Busbahnhof verbaut. Auf der neuen Fahrbahnoberfläche sollen Sonnenstrahlen eine chemische Reaktion in Gang setzen, bei der Stickoxide aus den Abgasen der Busse in Salze umgewandelt werden. Die Wirksamkeit solcher photokatalytisch aktiven Oberflächen wurde bereits wissenschaftlich untersucht. Jetzt wird der innovative Werkstoff erstmals im Alltag getestet.
http://bit.ly/R6MOXU

Dortmund. An neuen Wirkstoffen zur Behandlung von Lungenkrebs arbeitet seit diesem Jahr ein Forscherteam mit Beteiligung der Technischen Universität Dortmund. Die Wissenschaftler wollen zunächst Mechanismen erforschen, die zur Resistenz gegen bereits verfügbare Lungenkrebsmedikamente führen, und daran anschließend neue Therapien entwickeln, die für resistent gewordene Patienten eingesetzt werden können. Außerdem sollen Gendefekte identifiziert werden, die für die Entstehung und Behandlung von Lungenkrebs relevant sind und einen personalisierten Behandlungsansatz ermöglichen. Das Land NRW fördert das Forschungsprojekt über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund 3,5 Millionen Euro.
http://bit.ly/WvJvwf

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