In Augustdorf im Kreis Lippe wird der Bedarf an Wohnungen und Häusern in den kommenden Jahren einer Analyse zufolge besonders stark steigen. Symbolbild: pixabay.com
16.10.2023

Wo sich bauen lohnt

Die Baubranche erlebt gerade schwierige Zeiten. Eine neue Studie zeigt, in welchen Kleinstädten sich Bauen vor allem für Investoren dennoch lohnen kann. Vorne mit dabei ist Augustdorf im Kreis Lippe.

Wohnraum ist in Deutschland knapp. Gleichzeitig sind die Zinsen und die Preise für Baumaterialen in die Höhe geschnellt. Große Immobiliengesellschaften stellen aktuell wegen der schwierigen Marktbedingungen Projekte zurück. Eine Studie der Zeitschrift Kommunal hat untersucht, wie die Situation in Kleinstädten (10.000 bis 20.000 Einwohnern) ist. Daraus wurde ein Ranking abgeleitet, das zeigt, in welchen Kommune sich der Bau von Häusern und Wohnungen dennoch lohnt.

Darin liegt Augustdorf im Kreis Lippe auf Platz 2 aller knapp 900 untersuchten Städte. Vor allem die erwartete positive Entwicklung der Einwohnerzahl wird dort die Nachfrage nach Wohnraum weiter wachsen lassen. Aktuell leben in Augustdorf rund 10.000 Einwohner. Die Berechnungen der Studienmacher, die auf Basis von Bevölkerungsprognosen des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) beruhen, gehen davon aus, dass die Einwohnerzahl bis 2040 auf bis zu 12.000 Bürgerinnen und Bürger ansteigen wird. Das werde den Druck auf den Wohnungsmarkt deutlich erhöhen, heißt es in der Studie, die von der Zeitschrift Kommunal in Auftrag gegeben wurde.

Weitere Kommunen unter Top 100

Unter den Top 100 befinden sich mit Wickede (Ruhr), Velen (Kreis Borken), Ostbevern (Kreis Warendorf), Gescher (Kreis Borken), Herzebrock-Clarholz (Kreis Gütersloh) und Burbach (Kreis Siegen-Wittgenstein) weitere Kommunen aus Westfalen. Eher schlecht sind die Prognosen dagegen für Winterberg. Die Stadt im Sauerland rangiert auf Platz 888. Dort wird der Bedarf an neuen Wohnungen und Häusern als eher gering eingeschätzt. Zudem gibt es bereits ein vergleichsweise hohes Wohnungsangebot, so die Analyse.

Durchgeführt wurde die Untersuchung mit dem Standortanalysetool Contor-Regio, das neben den Algorithmen zur Strukturanalyse und zu Rankings auch bereits Daten von 67 Standortindikatoren enthält, teilt Kommunal mit. Zu den Kriterien, die in die Untersuchung eingeflossen sind, zählen unter anderem die aktuelle Einwohnerzahl der Städte sowie deren Entwicklung, der Anteil von Jugendlichen und Senioren an der Bevölkerung, eine Bevölkerungsprognose, der aktuelle Bestand an Einfamilienhäusern und Wohnungen sowie eine Wohnungsmarktprognose.

jüb, wsp

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