02.06.2016

Wohnungsbericht: Viel Altbau im Ruhrgebiet, Neubaugebiete dominieren im Münsterland

Westfalen (wh). Eine Analyse der NRW.Bank zum Wohnungsbestand führt die Baugeschichte der westfälischen Regionen vor Augen: Während in den Ruhrgebietsstädten und Teilen Ostwestfalens Wohnungen aus der Zeit bis 1949 dominieren, zeigt die Statistik im Münsterland einen hohen Anteil von Wohnungen der 1980er- und 90er-Jahre.

Häuser aus der Gründerzeit und Arbeitersiedlungen haben in Ruhrgebietsstädten wie Gelsenkirchen, Herne und Dortmund einen überdurchschnittlich hohen Anteil von bis zu einem Drittel. Auch viele sauerländische und ostwestfälische Regionen sind durch diesen Altbestand geprägt. Hier sieht die NRW.Bank in vielen Fällen einen hohen Bedarf für Sanierungen, da die Bausubstanz energetisch und technisch schlecht sei.

In den 1980er- und 90er-Jahren zog es viele Familien in die ländlichen Regionen des Münsterlandes, so dass in Orten wie Raesfeld, Nottuln und Velen viel gebaut wurde. Wohnungen aus diesen Jahrzehnten haben dort einen Anteil von teilweise mehr als 40 Prozent am Gesamtbestand.

Diese Entwicklung hat sich seit dem Jahr 2000 deutlich abgeschwächt, die Tendenz bleibt jedoch. So wurde in diesem Jahrzehnt in den Ruhrgebietsstädten nur wenig neu gebaut. Im Münsterland machen diese Neubauten durchschnittlich ungefähr 15 Prozent des Wohnungsbestandes aus.

Der Wohnungsmarktbericht der NRW.Bank zeigt, dass knapp über 50 Prozent der landesweit gebauten Wohnungen in den Jahren 1950 bis 1979 entstanden sind, im Jahr 2000 oder später fertiggestellte Wohnungen machen nur unter zehn Prozent des Gesamtbestandes aus. Basis für die Analyse waren Zensus-Daten aus dem Jahr 2011.

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