Wohnungsmarktanalyse: In Westfalen fehlen 55.000 Wohnungen
Westfalen (wh). Der Wohnraum in den meisten Teilen Westfalens wird immer knapper. Laut einer jetzt veröffentlichten Studie des Pestel-Instituts im Auftrag der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt werden in der Region in diesem Jahr rund 55.000 neue Wohnungen benötigt. Die tatsächliche Bautätigkeit lag in der Vergangenheit allerdings bei lediglich rund 20.000 Wohnungen pro Jahr.
Insbesondere der starke Zuzug von Flüchtlingen mache laut der Analyse den Neubau von Wohnungen sowie die Sanierung leerstehender Gebäude dringend notwendig. "Es fehlen insbesondere Wohnungen in einem unteren Preissegment", so Pestel-Institutsleiter Matthias Günther. "Das trifft besonders auf große Städte wie Münster oder Dortmund zu. In ländlichen Regionen wie etwa dem Kreis Höxter ist die Situation entspannter."
Das Pestel-Institut geht in seiner Analyse davon aus, dass in diesem Jahr etwa 98.000 Flüchtlinge nach Westfalen kommen. Um sie außerhalb von Massenunterkünften unterzubringen, wären knapp 40.000 Wohnungen notwendig. Um eine Wohnraumkrise abzuwenden, schlägt das Institut einen Neustart im sozialen Wohnungsbau vor. Erreicht werden könne dies unter anderem durch zinslose Darlehen und Investitionszulagen für genossenschaftliche und kommunale Wohnungsunternehmen.