14.06.2012

Zahl der Apotheken sinkt in Westfalen besonders stark

Westfalen (wh). Sinkende Einwohnerzahlen und ein gestiegener Kostendruck führen zu weniger Apotheken und einer zunehmenden Filialisierung, berichtet die Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Derzeit gebe es in der Region noch 2171 Apotheken, dies sei der niedrigste Wert seit 1985. Ende 2010 gab es noch rund 2200 Apotheken.
"Das Apothekensterben ist eine schleichende Entwicklung, die in Westfalen jedoch stärker ausgeprägt ist als im Rheinland und im gesamten Bundesgebiet", erklärt Michael Schmitz, Geschäftsführer der Apothekerkammer Westfalen-Lippe. Grund hierfür seien die ländliche Struktur der Region sowie die sinkende Bevölkerung in den Städten. "Die Apotheker hier machen etwa 10 bis 20 Prozent weniger Umsatz als ihre Kollegen im Bundesgebiet", schätzt Schmitz.
Zusammen mit einem gestiegenen Kostendruck führe diese Entwicklung zu einem Nachfolgeproblem. "Kaum noch junge Apotheker wollen sich selbstständig machen und eine Apotheke übernehmen, die aus Altersgründen aufgegeben wurde. Oft werden diese dann als Filiale weiter geführt. Das mildert des Rückgang", so Schmitz.
In Westfalen gibt es nach Angaben der Kammer derzeit noch 1763 selbstständige Apotheker. Etwa jede fünfte der 2171 Apotheken wird als Filiale geführt.

Lesen Sie auch im Bereich "Gesellschaft, Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin