Zehn Jahre Phoenix See
Am 9. Mai jährt sich sich Eröffnung des Phoenix Sees in Dortmund zum zehnten Mal. Das künstlich angelegte Gewässer auf dem ehemaligen Hochofengelände mit seinen umliegenden Wohn- und Gewerbeflächen gilt als eines der größten Städtebauprojekte Deutschlands.
160 Jahre Industriegeschichte spielten in Dortmund Hörde. Mit der Schließung des Hochofenwerks Phoenix-West 1998 und der Stilllegung der ehemaligen Hermannshütte 2001 blieb auf dem Gelände eine große Brache. 230 Millionen Euro wurden ab 2006 in die Bodensanierung, die Ufergestaltung und die Flutung des Sees investiert. Am 1. Oktober 2010 floss erstmals Wasser in das Seebecken. Prominente wie Larry Hagman, Amy McDonald und Atze Schröder waren bei dem Ereignis zu Gast. Sieben Monate später, 9. Mai 2011, wurde die Anlage für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Das neu entstandene Quartier ist heute ein begehrter Wohnort, eine Freizeit- und Gewerbefläche: Mehr als 2000 Wohnungen sind an den Ufern entstanden und mehr als 200 Firmen haben sich angesiedelt, darunter Unternehmen aus der IT- und Technologiebranche; die Sparkassenakademie NRW ist in die Hörder Burg nahe dem Ufer eingezogen. Der Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal sieht im See ein wichtiges Symbol für den Strukturwandel: „Zehn Jahre Phoenix See, das heißt für mich: Zehn Jahre Zukunft, zehn Jahre Aufbruch in eine neue Zeit, zehn Jahre, die zeigen, dass man hier anpackt, dass man gemeinsam die Kraft gefunden hat, das zu tun.“
Seit Mai 2011 hat sich der 26 Hektar große Phoenix See mit seinen Uferlagen nicht nur als Wohn- und Gewerbeort, sondern auch als Freizeitziel etabliert. „Der See ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass Dortmund die Großstadt der Nachbarn ist. Denn dazu gehört auch, dass der See mit seiner Umgebung zusammenwächst und die Menschen eben nicht Grenzen definieren, sondern das gemeinsam machen“, sagt Westphal. Mehrere Auszeichnungen für das Projekt, darunter der Deutsche Städtebaupreis 2018, begleiteten den Wandel. Die Flutung des Sees und der Bau von Luxuswohnungen am Rand des traditionellen Arbeiterstadtteils Hörde war in Dortmund aber auch umstritten. Die WDR-Serie „Phoenixsee“ machte die Konflikte zwischen alten und neuen Bewohnern des Stadtteils humorvoll am Beispiel von zwei Familien zum Thema.
Ein Jubiläumsfest zum zehnten Geburtstag des Phoenix Sees wird es in Pandemiezeiten nicht geben. Auf der Kulturinsel des Gewässers ist eine Fotoausstellung zum Wandel des Stadtteils zu sehen. Im Stadtteil sind zudem Banner und Schilder mit QR-Codes installiert, die auf die Jubiläumshomepage mit zahlreichen Informationen zu Dortmunds Vorzeigeprojekt führen.
wsp