Zu wenig Regen an der Ruhr
Der Ruhrverband hat zum zwölften Mal in Folge weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel registriert.
Insgesamt fielen im Ruhreinzugsgebiet 957 Millimeter Niederschlag, das sind 92 Millimeter beziehungsweise neun Prozent weniger als der langjährige Mittelwert, teilt der Verband zum Ende des sogenannten Abflussjahres mit, das am 31. Oktober endet.
Besonders trocken war es demnach in den Monaten April bis September. In diesem Zeitraum fielen nur 58 Prozent der sonst üblichen Regenmengen – nur 1959 seien diese Monate noch trockener gewesen, so der Ruhrverband. Mit 23 Millimetern Niederschlag war der Mai der trockenste Monat des Jahres. Im Februar 2020 fiel dagegen etwa zweieinhalb Mal so viel Niederschlag wie im Durchschnitt.
Hinzu kommt, dass es auch immer heißer wird. „Mit 1,3 Grad über dem Vergleichswert der Zeitreihe 1981 bis 2010 wies das Abflussjahr 2020 exakt die gleiche Mitteltemperatur auf wie 2007, das bislang den alleinigen Rekord als wärmstes Abflussjahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen gehalten hatte“, heißt es in der Mitteilung des Verbands. Die Langzeitbeobachtung zeige, dass die sechs wärmsten Abflussjahre seit Aufzeichnungsbeginn vor fast 140 Jahren in den letzten 15 Jahren registriert wurden, drei davon in den letzten drei Jahren.
Höchststand am 4. April
Die Talsperren des Ruhreinzugsgebiets erreichten ihren höchsten Füllstand des Abflussjahres 2020 am 4. April mit 96 Prozent vom Vollstau. Damit lag der Füllstand sechs Prozent über dem langjährigen Mittel. Bis zum 25. Oktober sank der Füllstand aufgrund der großen Trockenheit immer weiter auf nur noch 56 Prozent vom Vollstau, das war der niedrigste Stand im Abflussjahr 2020.
Gäbe es die Talsperren des Ruhrverbands nicht, wäre die Ruhr in Villigst von Juli bis September an mehr als der Hälfte aller Tage trockengefallen.
wsp