Zukunftsperspektive für Marler Skulpturenmuseum
Der Marler Stadtrat hat nach langem politischen Ringen seine Zustimmung für das Kulturzentrum „Marschall 66“ gegeben. Dort soll auch das Skulpturenmuseum Glaskasten angesiedelt werden.
Das Museum hatte viele Jahre seinen Sitz im Marler Rathaus. Da dies umfangreich saniert wird, befindet sich das Haus nun an einem Interimsstandort. Im geplanten Kultur- und Begegnungszentrum „Marschall 66“ soll es einen neuen dauerhaften Standort finden.
Diese Planung und damit die Zukunft des Hauses stand zuletzt aber auf dem Spiel. Im Dezember 2022 hatte der Marler Rat das Projekt „Marschall 66“ gestoppt. Grund waren die prognostizierten Baukostensteigerungen von rund sieben Millionen Euro auf insgesamt 22,3 Millionen Euro. Daraufhin hatte es im Kulturbereich landesweit Proteste gegeben. Unter anderem appellierte das Netzwerk RuhrKunstMuseen in einem offenen Brief an den Bürgermeister und den Rat der Stadt Marl, die Zukunft des Skulpturenmuseums Glaskasten mit Ausstellungsräumen im geplanten Zentrum zu sichern.
Durchbruch im Stadtrat
Ein Dringlichkeitsantrag der FDP-Fraktion im Marler Stadtrat brachte nun den Durchbruch. Die Ratsmitglieder stimmten nach langer Diskussion mit 26 zu 15 Stimmen und einer Enthaltung für die Vorschläge der FDP und damit für die Realisierung von „Marschall 66“. In dem Antrag ging es unter anderem darum, Fördermittel für das Projekt zu akquirieren, um den städtischen Eigenanteil so gering wie möglich zu halten. Auch soll die Verwaltung den Rat über „etwaige Abweichungen der ermittelten Kosten- und Zeitrahmen“ informieren. Geplant ist eine dreijährige Bauzeit. „Marschall 66 ist und bleibt eine einmalige Chance für die Stadtmitte. Wir werden alles daran setzen, das Projekt so gut und schnell wie möglich an den Start zu bringen“, sagte Marls Bürgermeister Werner Arndt, einer der Befürworter des Kulturzentrums.
„Marschall 66“ – der Name erinnert an den ehemaligen in Marl tätigen Architekten und Stadtplaner Günther Marschall – zählt zu den Leitprojekten der Marler Stadtplanung. Das Kulturzentrum soll in einer ehemaligen Hauptschule eingerichtet werden und neben dem Skulpturenmuseum auch die Stadtbücherei und ein Café umfassen.
wsp