20.05.2020

Zum Welttag der Bienen

Den Honigbienen in Westfalen und Lippe geht es gut. Das Imkerwesen erlebt einen wahren Boom. Wildbienen sind dagegen gefährdet.

Allein im vergangenen Jahr hat der Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker (WLI) rund 1200 neue Bienenzüchter in seinen 223 Ortsvereinen aufgenommen. In der Region sind damit rund 9800 Menschen aktiv, die etwa 63.000 Bienenvölker hegen und pflegen .

Auch wenn die Zahl der Bienenvölker je Quadratmeter recht unterschiedlich ist – in der Region Bottrop, Gelsenkirchen, Recklinghausen sind es zum Beispiel nur 0,7 Völker in Hagen dagegen 10,6 – sind überall in Westfalen ausreichend Honigbienen unterwegs. „Bei den Honigbienen herrscht keine Not. Sie werden ja von den Imkern das ganze Jahr über betreut“, sagt Norbert Pusch. Er ist Imker in Iserlohn und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des WLI.

Aktuell ist eine Hochzeit. „Die Völker wachsen jetzt. Zugleich können die Imker den Honig der Frühtracht – vor allem von Raps aber auch einigen Obstsorten und Baumarten – schleudern“, sagt Dr. Marika Harz, Referentin für Bienenkunde bei der Landwirtschaftskammer NRW und Wissenschaftlicher Beirat des WLI.

52 Prozent der Bienenarten in NRW gefährdet

Mehr als 50 Prozent der Wildbienen-Arten sind in NRW bedroht, sagt der BUND. Foto: pixaby

Mehr als 50 Prozent der Wildbienen-Arten sind in NRW bedroht, sagt der BUND. Foto: pixaby

Den Wildbienen hingegen geht es sehr viel schlechter. „Wenn wir von Bienen sprechen, dann reden wir nicht nur von der domestizierten Honigbiene, sondern in erster Linie von der ursprünglich großen Vielfalt von über 360 wilden Bienenarten in Nordrhein-Westfalen“, sagte Holger Sticht, Landesvorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Weltbienentag. Laut Roter Liste sind bereits 52 Prozent der Bienenarten in NRW in unterschiedlichem Maße gefährdet oder sogar ausgestorben, so der BUND.

In einem Aktionsplan, den der BUND schon 2017 gemeinsam mit der Aurelia-Stiftung vorgestellt hatte, fordert die Nautrschutzorganisation: eine deutliche Reduktion der Pestizidmenge und ein Verbot von bienengefährlichen Wirkstoffen, aber auch eine deutliche und zügige Reduzierung des Flächenverbrauchs.

jüb/wsp

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