Der ehemalige Limburger Bischof Franz Kamphaus (1932-2024). Foto: Bistum Limburg
29.10.2024

„Zutiefst dankbar“

Trauer um den Limburger Altbischof. Franz Kamphaus stammte aus Westfalen und wirkte an der Universität und im Bistum Münster. Am 28. Oktober ist er im Alter von 92 Jahren gestorben.

Kamphaus wurde 1932 in Lüdinghausen (Kreis Coesfeld) als Sohn eines Bauern geboren und 1959 in Münster zum Priester geweiht. Im Anschluss war er Kaplan, Vikar und Subsidiar in Münster und Ahaus und Dozent an der Universität Münster. Ab 1973 wirkte er als Regens, also Leiter des Bischöflichen Priesterseminars in Münster. 1982 wurde Kamphaus zum Bischof von Limburg geweiht.  „Sein bischöflicher Wahlspruch war sein Lebensprogramm: ‚Den Armen das Evangelium verkünden‘. Franz Kamphaus stand immer an der Seite von Menschen in Not“, sagte der Münsteraner Bischof Felix Genn zum Tod des Bischofs. 

Im Konflikt mit Papst Johannes Paul II.

Kamphaus setzte sich zum Beispiel für schwangere Frauen, Flüchtlinge und Menschen mit Beeinträchtigungen ein. Für Aufsehen sorgte er Ende der 1990er Jahre. Als einziger deutscher Bischof hielt er an der Schwangeren-Konfliktberatung fest, obwohl Papst Johannes Paul II. den Ausstieg angeordnet hatte. Dieser beendete schließlich den Alleingang von Kamphaus, beließ ihn jedoch im Bischofsamt. Genn würdigt den Einsatz: „Mit Franz Kamphaus verliert die katholische Kirche in Deutschland einen bewundernswerten Menschen, Priester und Bischof, dem wir alle zutiefst dankbar für sein Wirken, für sein Lebens- und Glaubenszeugnis sein dürfen. Das Bistum Münster und vor allem viele Priester schulden ihm große Dankbarkeit für all das, was er in der Ausbildung, der Vermittlung der Botschaft durch die Verkündigung und im Dienst für viele einzelne gewirkt hat.“

wsp

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