Zuwanderungsstatistik: 1,9 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Westfalen
Westfalen (wh). Fast jeder vierte Westfale (23 Prozent) hat eine Zuwanderungsgeschichte. Das geht aus der jetzt vorgestellten Zuwanderungs- und Integrationsstatistik des Landes NRW hervor. Demnach lebten Ende 2015 in der Region rund 1,9 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund; in ganz NRW sind es 4,3 Millionen (24,4 %).
Eine Auswertung der Kreise und kreisfreien Städte zeigt beim Thema Zuwanderung deutliche regionale Unterschiede. So verzeichnet Hamm mit 34,3 Prozent zusammen mit Düsseldorf den höchsten Anteil an Migranten in ganz NRW. Auch in den Ruhrgebietsstädten Gelsenkirchen (32,2 %), Hagen (32,1 %) und Dortmund (30,3 %) ist der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund vergleichsweise hoch. Die landesweit geringsten Zuwanderungsquoten gibt es im Kreis Coesfeld (13,2 %), im Hochsauerlandkreis (14 %) und im Kreis Borken (14,4 %).
Des Weiteren geht aus der Integrationsstatistik hervor, dass Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in den vergangenen Jahren große Fortschritte bei der Bildung und auf dem Arbeitsmarkt gemacht haben. So hat sich die Erwerbslosenquote bei Migranten seit dem Jahr 2005 auf 9,2 Prozent halbiert. "Viele Migranten sind hervorragend qualifiziert. Jeder Dritte zwischen 18 und 65 Jahren hat die Fachhochschulreife oder sogar Hochschulreife. Das sind Fachkräfte, die unsere Wirtschaft braucht", betonte der NRW-Integrationsminister Rainer Schmeltzer bei der Vorstellung der Statistik.
Trotz dieser Entwicklung ist die Arbeitslosenquote von Zuwanderern immer noch doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Migrationshintergrund. Insbesondere in den Ruhrgebietsstädten ist Arbeitslosigkeit unter Migranten und Ausländern weit verbreitet. Ganz anders verhält es sich in den ländlichen Regionen: Die Kreise Olpe, Borken und Soest verzeichnen mit Erwerbstätigenquoten von über 70 Prozent die landesweit höchsten Werte.