Szene aus "The Great Yes. The Great No" von William Kentridge. Foto: Stella Olivier
05.03.2025

„Zweifel und Zusammenhalt“

Die Ruhrfestspiele präsentieren vom 1. Mai bis 8. Juni zahlreiche Deutschlandpremieren aus Schauspiel, Tanz und Literatur, Musik, Kabarett und Neuem Zirkus in Recklinghausen.

Zu den großen Produktionen des Festivals zählt „The Great Yes, The Great No“ des südafrikanischen Künstlers William Kentridge. Als Gesamtkunstwerk vereint es Theater, surrealistische Kammeroper und Bildende Kunst, um einen vielschichtigen Blick in die Kolonialgeschichte zu werfen. Guido Wertheimer, Nachkomme jüdisch-deutscher Exilanten in Buenos Aires und aktuell Hausautor am Theater Münster, hat sich in Archive begeben und jüdische Opfer- und deutsche Tätergeschichten zu Tage gefördert. Über das Viereck Münster–Recklinghausen–Berlin–Buenos Aires und die Geister seiner eigenen Vorfahren hat er ein dokufiktionales Stück geschrieben: „Es ist nie Sommer im Ruhrgebiet“, das als Schauspiel-Uraufführung bei den Ruhrfestspielen zu sehen sein wird. Koproduziert mit dem Théâtre Vidy-Lausanne ist die neue Inszenierung „Der Gipfel“ des renommierten Regisseurs und Musikers Christoph Marthaler. Nach der Uraufführung in Mailand und Vorstellungen in der Schweiz zeigen die Ruhrfestspiele die Deutschlandpremiere der Marthalerschen Expedition.

Christian Friedel im Theaterkonzert

Zahlreiche Stars sind zu Gast im Festspielhaus auf dem „grünen Hügel“ in Recklinghausen. Darunter bekannte Schauspieler wie Matthias Brandt („Warten auf Godot“), Eva Mattes („S wie Schäden“) und Wolfram Koch („Zack. Eine Sinfonie“) sowie Shooting-Star Christian Friedel. Bekannt aus dem Oscar-prämierten Drama „The Zone of Interest“ sowie der internationalen Serie „The White Lotus“ ist Friedel als Musiker in dem Theaterkonzert „Macbeth in Concert“ zu erleben. Der amerikanische Schriftsteller Richard Ford ist Gast von Literaturkritiker Denis Scheck in der Gesprächsreihe der Ruhrfestspiele.

"Exit" – eine Produktion der Compagnie Circumstances, zu sehen bei den Ruhrfestspielen. Foto: Jona Harnischmacher

„EXIT“ – eine Produktion der Compagnie Circumstances, zu sehen bei den Ruhrfestspielen. Foto: Jona Harnischmacher

Das Festival steht 2025 unter dem Motto „Zweifel und Zusammenhalt“. Intendant Olaf Kröck sieht hier einen aktuellen Bezug zur Politik. Es gelte, trotz aller Unterschiede gemeinsame Lösungen für globale Herausforderungen zu finden. „Im Theater treffen beide Kräfte aufeinander: Machtstrukturen können hinterfragt, reflektiert und neue Perspektiven sichtbar gemacht werden”, sagte er bei der Präsentation des Festivalprogramms. Der Vorverkauf startet am 8. März. Weitere Informationen unter ruhrfestspiele.de

Lesen Sie hier ein Interview mit Olaf Kröck aus dem aktuellen Westfalenspiegel 01/2025.

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